Isolde Barth, die 76-jährige Schauspielerin, hat in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ über ihre gesundheitlichen Herausforderungen gesprochen, die sie aufgrund einer seltenen Augenkrankheit durchlebt. Barth leidet an dem Charles-Bonnet-Syndrom, das mit fortgeschrittener Sehbehinderung einhergeht.
Vor dieser Diagnose war die Schauspielerin an Grünem Star (Glaukom) erkrankt, was zu einer weiteren Verschlechterung ihrer Sehkraft führte. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Augenkrankheiten, die durch einen erhöhten Augeninnendruck Schädigungen der Sehnerven verursachen können. Dies führt zu einem permanenten Schrumpfen des Gesichtsfeldes und birgt hohe Risiken für die Sehfähigkeit.
Alltagsbewältigung und Unterstützung
Die Diagnose Charles-Bonnet-Syndrom brachte eine neue Dimension in Barths Leben. Diese Erkrankung führt dazu, dass Menschen visuelle Halluzinationen erleben, während ihre kognitiven Fähigkeiten intakt bleiben. Barth ist nun auf einen Blinden-Taststock angewiesen und verlässt das Haus nie ohne ihn. Auch wenn die Krankheit bislang wenig verbreitet und weitestgehend unerforscht ist, bleibt sie optimistisch.
Freunde und ihre Agentin unterstützen die Schauspielerin in ihrem Alltag. Barth hat die Fähigkeit, trotz ihrer Einschränkungen selbstständig zu leben. Sie hat jedoch gelernt, bei alltäglichen Dingen wie Treppensteigen und dem Überqueren von Straßen äußerst vorsichtig zu sein. „Freundliche Passanten helfen mir dabei“, berichtet sie.
Blick in die Vergangenheit und Ausblick auf die Zukunft
In den 1970er- und 1980er-Jahren war Isolde Barth eine gefragte Schauspielerin, die mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder arbeitete und in mehreren „Tatort“-Filmen auftrat. Ihre Karriere hat sie geprägt und gibt ihr Kraft in schwierigen Zeiten. Die Mitgliedschaft im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund lässt sie die tapferen blinden und schwer sehbehinderten Menschen sehen, die ihr Leben meistern.
Dennoch gibt es in ihrem Leben Herausforderungen. Patienten mit dem Charles-Bonnet-Syndrom können häufig unter Angstzuständen und emotionalem Stress leiden. Diese psychischen Probleme betreffen etwa 32 % der Betroffenen, was Barth nicht unberührt lässt. Trotz allem hofft sie, weiterhin geeignete Rollen in ihrem Beruf zu finden und ihrem Traum von der Schauspielerei treu zu bleiben.
Die Erfahrungen, die sie durch ihre Krankheiten gemacht hat, können in der Zukunft vielleicht auch anderen Betroffenen als Inspirationsquelle dienen. Isolde Barth bleibt zuversichtlich und kämpferisch, während sie ihre beeindruckende Karriere im Blick behält.
