
In Rotenburg sorgt eine Baustelle für ein neues Gebäude an der Verdener Straße für erhebliche Einschränkungen im Rad- und Fußverkehr. Die Sperrung des entsprechenden Abschnitts, die am 9. Dezember begann, wurde durch den Landkreis Rotenburg genehmigt und soll voraussichtlich bis Ende Oktober 2025 andauern. Die Sicherheitsabstände, die aufgrund der Bauarbeiten eingehalten werden müssen, machen die Schließung notwendig. Ein Toilettenhäuschen auf dem Radweg hat unter den Anwohnern Unmut ausgelöst, da es die ohnehin eingeschränkten Wege für Radler und Fußgänger weiter blockiert.
Betroffene Radfahrer sind gezwungen, auf alternative Routen auszuweichen, darunter die Hollestraße, den Grafeler Damm und die Brauerstraße. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Querungshilfe bei der Sparkasse zu nutzen, um auf der linken Seite der Verdener Straße bis zum Kreisverkehr zu gelangen. Trotz sichtbarer Fortschritte auf der Baustelle bleibt ungewiss, ob die Arbeiten tatsächlich bis zum geplanten Ende abgeschlossen werden können, ganz ohne die Verdener Straße selbst zu sperren, wie Kreiszeitung berichtet.
Neuer Radweg in Dipshorn
<pParallel dazu wird auch in der Nähe von Dipshorn an einem neuen Radweg gearbeitet, der voraussichtlich bis Mai 2025 beendet sein soll. Ab dem 14. Oktober wird die Kreisstraße zwischen Dipshorn und Otterstedt gesperrt, um Sicherheit für Bauarbeiter und Autofahrer zu gewährleisten. Der Abschnitt, der betroffen ist, erstreckt sich von der Kreisgrenze Verden/Rotenburg bis nach Dipshorn. Dies ist Teil eines größeren Radwegprojekts, dessen gesamte Kosten auf rund 850.000 Euro geschätzt werden, von denen 140.000 Euro von der Gemeinde Vorwerk und der Samtgemeinde Tarmstedt übernommen werden, wie der Weser-Kurier berichtet.
Der geplante Radweg wird eine Länge von 1.400 Metern aufweisen und liegt relativ nah an der Straße, mit einem Abstand von 1,75 bis 2 Metern. Die Arbeiten sollen zügig nach der Fällung von etwa 50 markierten Bäumen beginnen. Diese Fällungen sind für den 21. Oktober terminiert, wobei eine Untersuchung zur Erhaltung gefährdeter Tierarten bereits durchgeführt wurde. Ökologe Yanis Wahlen hat dabei etwa 100 Bäume begutachtet und entsprechende Nisthöhlen untersucht, die unbewohnt sind.
Die Bedeutung von Radverkehrsanlagen
Die aktuellen Entwicklungen in Rotenburg und Umgebung zeigen, dass Radfahren zunehmend an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung gewinnt. Insbesondere das Thema subjektive Sicherheit spielt hierbei eine zentrale Rolle. Erfahrungen aus Umfragen, wie dem „Berliner Straßencheck“ von 2019, verdeutlichen, dass Radfahrende oft ungenügende Radverkehrsanlagen, fehlende Trennungen vom Kfz-Verkehr sowie ungenügende Größenempfehlungen als unsicher empfinden. Es zeigt sich, dass selbst kleine Maßnahmen in der Verkehrsführung maßgeblich das Sicherheitsempfinden der Radfahrenden verbessern können, wie eine Analyse unterstreicht, die trid.trb.org veröffentlicht hat.
Die parallel laufenden Projekte in Rotenburg und Dipshorn bieten somit nicht nur eine Chance zur Verbesserung der Radinfrastruktur, sondern auch einen wichtigen Lösungsansatz, um die Nutzung des Fahrrads im Alltag attraktiver zu gestalten. Während die Bauarbeiten voranschreiten, bleibt abzuwarten, ob die geplanten Ziele erreicht werden können und wie sich die Veränderungen auf die Mobilität in der Region auswirken.