Aue-Bad SchlemaBad ElsterLageSachsen

Stadtfeste in Sachsen fallen aus: Finanzkrise trifft Feierlaune!

Die finanzielle Situation der sächsischen Kommunen führt zu massiven Einschnitten bei vielen traditionellen Festen. In Aue-Bad Schlema wird 2024 das geplante Stadtfest abgesagt. Grund hierfür sind die angespannte Haushaltslage und die strengen Vorgaben des Staates. Laut Stadtsprecherin Jana Kurwig sind nur noch Pflichtaufgaben finanzierbar, was die Organisation des Festes unmöglich macht. Ursprünglich hätte das Stadtfest rund 180.000 Euro in den städtischen Haushalt gedrückt, eine Summe, die nicht mehr aufgebracht werden kann. Auch die Shoppingnacht am letzten Freitag im Mai fällt der angespannten Finanzlage zum Opfer.

Die Stadt Aue-Bad Schlema muss ihre Ausgaben durch eine Rechtsaufsichtsbehörde prüfen lassen, was den zeitlichen Rahmen für die Vorbereitung der Veranstaltungen weiter einschränkt. Ein geplanter kleiner Rummel zwischen dem 27. und 29. Juni soll als Ersatz für das Stadtfest dienen, doch die Zukunft der Shoppingnacht bleibt ungewiss. Die Absage des Stadtfestes ist kein Einzelfall, sondern Teil eines größeren Trends in Sachsen.

Auswirkungen auf andere Veranstaltungen

Auch das Brunnenfest in Bad Elster bleibt 2024 aus. Diese Veranstaltung leidet ebenfalls unter finanziellen Schwierigkeiten. Die Stadt plant eine Überarbeitung des Veranstaltungskonzepts, um die nächste Durchführung für 2026 zu realisieren. Zukünftig soll das Brunnenfest während des Rhododendron-Fests im Mai alternierend stattfinden.

Kamenzt hingegen möchte trotz der Herausforderungen feiern. Die Stadt hat bereits seit Jahren ein Konzept für die Feierlichkeiten zum 800. Stadtjubiläum erarbeitet. Dabei wird betont, dass diese Festivitäten nicht allein durch Spenden und Sponsoring finanziert werden können.

Die finanzielle Lage in Sachsen

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) warnt seit Längerem vor Einsparungen bei freiwilligen Aufgaben der Kommunen. Die finanzielle Situation ist seit Anfang der 90er Jahre problematisch, und zum 30. September 2024 gab es in den Kommunen bereits ein Defizit von über einer Milliarde Euro. Das erhöhten Druck auf die Städte, ihre Haushalte neu zu gestalten.

Um dieser Krise entgegenzuwirken, haben der sächsische Staatsminister der Finanzen, Hartmut Vorjohann, und Vertreter kommunaler Verbände Eckpunkte für den kommunalen Finanzausgleich 2025/2026 bereits vereinbart. Sie nennen die Notwendigkeit, strukturelle Herausforderungen dauerhaft zu lösen. Dazu gehören eine Investitionspauschale und finanzielle Hilfen für Sozialausgaben. Hartmut Vorjohann betont dabei die Berechenbarkeit des Finanzausgleichs, während die Kommunen dringend nach dauerhaften Lösungen suchen.

Die drängenden finanziellen Probleme der Kommunen in Sachsen zwingen zur Priorisierung, wobei viele liebgewonnenen Traditionen auf der Strecke bleiben. Die Entwicklungen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um die kulturelle Vielfalt in den Städten zu bewahren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Aue-Bad Schlema, Deutschland
Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
radioerzgebirge.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert