
Am 10. Februar 2025 kehren immer mehr palästinensische Familien nach Nordgaza zurück, wo der Zustand der Städte katastrophal ist. Berichte von Al Jazeera zeigen, dass das Wegschwemmen von Müll durch die Straßen von Gaza City neue Gesundheitsrisiken birgt. Diese Rückkehrer finden ihre Heimat in einem ökologischen Desaster, das durch jahrzehntelange Konflikte und intensive militärische Aktionen geprägt ist.
Nach der großen Zerstörung, die durch den Konflikt in den letzten 16 Monaten verursacht wurde, beschreibt WHO-Vertreter Rik Peeperkorn die medizinischen Einrichtungen in Gaza als überfordert und kaputt. Nur 1.900 der über 3.500 Krankenhausbetten, die vor dem Krieg vorhanden waren, stehen jetzt noch zur Verfügung. Die materielle Basis für eine angemessene Gesundheitsversorgung fehlt vollständig.
Sanitäre Krise und Gesundheitsrisiken
Die Rückkehrer sind schockiert über den Zustand ihrer Städte. UNICEF-Vertreterin Tess Ingram stellt fest, dass Müllhaufen in zentralen Bereichen, einschließlich des Geschäftsviertels, die akute Bedrohung durch Krankheitsausbrüche erhöhen. Die WHO warnt, dass angesichts der Ansammlung von Abfällen in der Nähe von Krankenhäusern die Gefahr von Infektionen steigt. Zusätzlich hat die jüngste Witterung mit starkem Regen und Wind die verheerenden Bedingungen in Gaza City noch verschärft.
Zwei psychiatrische Fachkräfte sind in Nordgaza verblieben, während eine funktionierende Klinik kaum ausreicht, um den Bedarf zu decken. Mit nur 2 bis 3 Litern Wasser pro Person und Tag, was weit unter den WHO-Empfehlungen liegt, erleben die Menschen akute Wasserknappheit. Vor dem Konflikt waren 97 % des Trinkwassers in Gaza bereits ungenießbar. Heute ist die Lage dramatisch: Weniger als 4% des Wassers sind trinkbar, und die meisten Wasserquellen sind kontaminiert.
Humanitäre Hilfsmaßnahmen
Die Gesundheits- und Sanitärlage in Gaza erfordert sofortige und umfassende humanitäre Hilfe. Die WHO schätzt, dass etwa 12.000 bis 14.000 Patienten, darunter mindestens 5.000 Kinder, medizinische Evakuierungen benötigen. Gegenwärtig werden täglich 35 bis 40 kritisch kranke Patienten aus Gaza evakuiert, doch die große Menge an notleidenden Personen übersteigt bei weitem die verfügbaren Ressourcen und Kapazitäten.
News UN hebt hervor, dass die humanitäre Situation in Gaza kritisch ist. Die einzige betriebsfähige Wasserquelle in Nordgaza wird von der UNRWA betrieben und versorgt täglich etwa 411.000 Menschen mit 2.500 Kubikmetern sicherem Trinkwasser. Dennoch sind die grundlegenden Bedürfnisse an Wasser und medizinischer Versorgung weiterhin unzureichend erfüllt.
Die Rolle der Vereinten Nationen (UN) wird als entscheidend angesehen, um nicht nur Soforthilfe zu leisten, sondern auch die breite gesundheitliche und infrastrukturelle Lage in Gaza zu verbessern. Laut Berichten ist der Mangel an Medikamenten und medizinischer Versorgung ein weiteres bedeutendes Problem, das zu einem Anstieg von Infektionskrankheiten führt.
Inmitten dieser humanitären Notlage sind die Perspektiven auf Besserung ungewiss. Die Bewohner Gazas stehen vor der Herausforderung, in einem Umfeld zu leben, das nicht nur durch Zerstörung, sondern auch durch schwerwiegende Umweltprobleme und eine nie dagewesene Gesundheitskrise gekennzeichnet ist. Die Schlussfolgerung ist unmissverständlich: Dringende Maßnahmen sind nötig, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Die Notwendigkeit für ein Funktionieren der Hilfsorganisationen vor Ort ist dringlicher denn je, während der Druck, auch politisch für eine Besserung der Umstände einzutreten, wächst.