
Am 11. Februar 2025 steht die Bildungsforschung im Fokus einer wichtigen Veranstaltung an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Der Tag der Bildungsforschung, organisiert vom Zentrum für Bildungsforschung (IZfB), findet am 18. Februar von 9:00 bis 15:00 Uhr im Glaspavillon auf dem Campus Essen statt. Rund 100 Personen werden erwartet, um über 50 Projekte und Poster zu präsentieren, die die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen in der Bildungsforschung darstellen. Darüber hinaus wird eine Keynote von Prof. Dr. Katrin Hahn-Laudenberg von der Universität Münster gehalten, begleitet von einer Podiumsdiskussion, die von Prof. Dr. Sabine Manzel moderiert wird.
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion schließen hochkarätige Expertinnen und Experten ein, wie etwa Ariane Rademacher von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie mehrere Professoren der UDE, darunter Prof. Dr. Isabel van Ackeren-Mindl und Dr. Tim Zosel, der sich mit Einstellungen zur politischen Bildung beschäftigt. Ein zentrales Ziel dieser Veranstaltung ist die Stärkung der politischen Bildung in Schulen. Jugendlich sollen dazu befähigt werden, politische und gesellschaftliche Vorgänge kritisch zu beurteilen und ein verantwortungsbewusstes, argumentationsfähiges Urteilsvermögen zu entwickeln, insbesondere in einem zunehmend digitalen Umfeld.
Die Herausforderungen der politischen Bildung
Die Herausforderungen, mit denen die jungen Menschen konfrontiert sind, umfassen unter anderem den Umgang mit neuen Technologien und den Risiken der Desinformation, wie etwa Deepfakes. Die Bildungsforschung an der UDE hat dabei verschiedene Schwerpunkte, einschließlich der politischen und zivilgesellschaftlichen Bildung und der Entwicklung von Schulen und Unterrichtsmethoden für die digitale Welt.
Ein bedeutender Aspekt der politischen Bildung ist auch der Bereich der Demokratiebildung, die aktuell durch verschiedene Fördermaßnahmen unterstützt wird. Die empirische Bildungsforschung hebt hervor, dass in Deutschland soziale Unterschiede in der politischen Beteiligung bestehen und diese Unterschiede aktiv angegangen werden müssen. Die gesamtgesellschaftliche Integration und die Mobilisierung der Bürger für eine vielfältige, demokratische Gesellschaft sind von wesentlicher Bedeutung, um auf Herausforderungen wie den Klimawandel, die Globalisierung und die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu reagieren.
Von der Theorie zur Praxis
Ein Projekt, das in diesem Kontext initiiert wurde, ist der „Monitor Demokratiebildung“, der regelmäßig den Stand der Demokratiebildung in Praxis und Wissenschaft erfasst. Auch der Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“, der seit 1991 besteht, soll die demokratische Kultur bei Kindern und Jugendlichen fördern.
Darüber hinaus bietet die Bildungspolitik in Deutschland einen strukturierten Rahmen zur Integration von Informationstechnologien in den Bildungsalltag. Die Notwendigkeit, digitale Medien sinnvoll in Lehr- und Lernprozesse einzubinden, wird zunehmend erkannt, um Bildungsungleichheit zu reduzieren. Aktuelle internationale Leistungsvergleiche zeigen, dass insbesondere sozial benachteiligte Jugendliche weiterhin Schwierigkeiten in grundlegenden Kompetenzen zeigen, was durch die Corona-Pandemie möglicherweise verstärkt wurde.
Für die Bildungsforschung sind dies wichtige Ansatzpunkte, um Bedingungen für Chancengerechtigkeit zu verstehen und individuelle Potenziale zu fördern. Die zunehmende Heterogenität in Bildungseinrichtungen stellt die Lehrenden vor neue Herausforderungen. Die Forschung muss Wege finden, um mit diesen Diversitäten umzugehen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Insgesamt zeigt der Tag der Bildungsforschung, wie sich Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden, um die zukünftigen Herausforderungen im Bildungswesen anzugehen und die nächste Generation für ein aktives, politisches Leben zu stärken.