
Am 11. Februar 2025 wird die europäische Initiative „PalaeOpen“ vorgestellt, die sich der Sammlung und Verbesserung des Zugangs zu paläoökologischen Daten widmet. Diese Initiative zielt darauf ab, den Naturschutz durch fundierte Daten und Analysen zu unterstützen. Die Initiative erhielt eine bedeutende Förderung von etwa 600.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren durch die Europäische Kooperation in der Wissenschaft und Technologie (COST) und bringt über 200 Wissenschaftler und Interessengruppen aus ganz Europa zusammen. Dies wurde in einem Bericht von der Universität Göttingen hervorgehoben.
Der dringende Bedarf an effektiven Naturschutzmaßnahmen wird aus der Notwendigkeit abgeleitet, Wissen über vergangene Reaktionen von Ökosystemen auf Klimawandel und Landnutzungsänderungen zu sammeln. Historische Daten sind oft verstreut und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, womit es schwierig ist, systematische Vergleiche und Analysen durchzuführen. PalaeOpen plant daher, diese Daten zu harmonisieren und in öffentlichen Repositorien zu integrieren.
Ziele und Maßnahmen der Initiative
Ökologische Forschung ist grundlegend für das Verständnis und die Vorhersage, wie Ökosysteme auf Umweltveränderungen reagieren könnten. Die Initiative fördert eine enge Zusammenarbeit von Palaeoökologen, Makroökologen und Naturschutzpraktikern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse von terrestrischen und aquatischen Ecosystemen über die Jahrhunderte hinweg. Durch geplante Workshops, wie den zu Nicht-Pollen-Palynomorphen (NPP), der im Juni 2025 an der Universität Göttingen stattfinden soll, wird das Wissen über Umweltveränderungen und zwischenartliche Wechselbeziehungen vertieft.
Zusätzlich zu diesen Workshops plant PalaeOpen Outreach-Programme und Bildungsinitiativen, um die Ergebnisse für Forscher, Praktiker und die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies unterstützt nicht nur den Wissenstransfer, sondern trägt auch zur Schließung bestehender Wissenslücken im Bereich Naturschutz bei.
Bedeutung der Paläoökologie
Die paläoökologische Forschung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung und Bewirtschaftung von geschädigten Ökosystemen. Laut dem Un-Umweltprogramm ist ein Drittel der Ökosysteme des Planeten bereits zerstört. Der Klimawandel hat die Dringlichkeit erhöht, zukünftige Veränderungen besser vorherzusehen. Historische Daten, die durch paläoökologische Methoden gewonnen werden, helfen Entscheidungsträgern dabei, Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf Ökosysteme zu antizipieren.
Wissenschaftler nutzen Baumringe, Korallen und Fossilien, um frühere Umweltbedingungen zu rekonstruieren. Die Forschung hat gezeigt, dass die Wiederherstellung von Ökosystemen nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch ökonomische und soziale Chancen eröffnet, zum Beispiel in großen Projekten wie der Wiederherstellung der Chesapeake Bay in den USA oder der Mangrovenwälder in Indien. SigmaEarth hebt hervor, wie diese Ansätze entscheidend sind, um historische Kenntnisse für zukünftige Umweltmanagementstrategien zu nutzen.