
Die Universitätsmusik Osnabrück lädt am 13. Februar 2025 um 20 Uhr zu einem besonderen Konzert in die Kleine Kirche in Osnabrück ein. Im Mittelpunkt steht Hugo Distlers Werk „Totentanz“, das 1934 komponiert wurde. Der Kammerchor der Universität wird unter der Leitung von Hans-Christian Hegewald auftreten, der zudem die Rolle des Sprechers übernimmt. Unterstützt wird er von Sophie Haubold an der Blockflöte. Der Eintritt zu diesem musikalischen Erlebnis ist frei.
„Totentanz“, auch bekannt als „Danse Macabre“, besteht aus 14 gesungenen Versen und Dialogen zwischen dem Tod und seinen Opfern. Hugo Distlers Komposition ist als bedeutende Herausforderung in der deutschen Chorliteratur anerkannt. Seine Musik variiert zwischen Trauer, Ewigkeitsbezug und Zuversicht und bezieht sich stark auf die Musik des 17. Jahrhunderts, insbesondere auf Werke von Heinrich Schütz. In der Aufführung werden ergänzende Motetten von Schütz, darunter „Selig sind die Toten“, zu hören sein.
Ein historischer Kontext
Distlers „Totentanz“ wurde ursprünglich am Totensonntag uraufgeführt und ist inspiriert vom mittelalterlichen Lübecker Totentanz. Die Struktur des Werkes umfasst 14 Motetten sowie zwölf gesprochene Texte, die von einem oder mehreren Sprechern rezitiert werden können. Dabei bedient sich Distler teilweise der Texte aus dem barocken Gedicht „Der Cherubinische Wandersmann“ von Angelus Silesius. Die gesungenen Teile stammen aus diesen historischen Texten, während die gesprochenen Strophen von Johannes Klöcking, einem Zeitgenossen Distlers, verfasst wurden.
Die Weltpremiere von „Totentanz“ fand am 24. September 1934 in der Katharinenkirche in Lübeck statt. Unter der Leitung von Bruno Grusnick wurde dieses bemerkenswerte Werk der sakralen Chormusik einem breiteren Publikum vorgestellt. Distlers musikalisches Schaffen ist bis heute prägend für die deutsche Chorliteratur geblieben.
Über den Komponisten Hugo Distler
August Hugo Distler wurde am 24. Juni 1908 in Nürnberg geboren. Er studierte von 1927 bis 1931 am Leipziger Konservatorium, wo er seine Ausbildung in Dirigieren und Komposition erhielt. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem als Organist in Lübeck und als Dozent an mehreren Hochschulen, war Distler für seine Verfechtung der Neobarockmusik bekannt. Leider litt er in seinen letzten Jahren unter Depressionen und beging 1942 in Berlin Suizid, nachdem er unter dem Druck der politischen Umstände gelitten hatte.
Obwohl sein Leben früh endete, hinterließ er ein bedeutendes musikalisches Erbe. Distler wird als einer der herausragendsten Komponisten seiner Generation angesehen. Seine Werke, insbesondere die sakrale Chormusik, erlangen auch über die deutschen Grenzen hinaus Beachtung, beeinflussten zahlreiche Musiker und stießen auf großes Interesse bei Chören weltweit.
Für weitere Informationen über das Konzert und das Werk „Totentanz“ können Interessierte die Universitätsmusik Osnabrück unter der E-Mail-Adresse unimusik@uos.de kontaktieren. Das besondere musikalische Ereignis verspricht eine gelungene Verbindung von historischer Chormusik und zeitgenössischem kulturellen Leben.