
Am 11. Februar 2025 haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in der dritten Tarifverhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi ein neues Angebot unterbreitet. Die Löhne für die rund 16.000 Beschäftigten sollen bis Ende 2028 im Schnitt um 17,6 Prozent steigen, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den zuvor geforderten 15,3 Prozent. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 wird ein Festbetrag von 225 Euro pro Monat zugesichert. Die Erhöhung des Monatsgehalts in den Folgejahren liegt bei jeweils 2,5 Prozent.
Für die Fahrer ergibt sich eine Lohnsteigerung von monatlich 325 Euro, was für das Jahr 2025 einem Plus von 11,2 Prozent entspricht. Darüber hinaus wurde eine Angleichung der Wechselschicht- und Fahrerzulage auf jeweils 200 Euro monatlich angeboten. Jenny Zeller-Grothe, Vorständin Personal und Soziales der BVG, bezeichnete das neue Angebot als finanziellen Kraftakt. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 26. Februar 2025 angesetzt.
Forderungen der Gewerkschaft Verdi
Verdi fordert von der BVG unter anderem eine Lohnerhöhung von monatlich 750 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem werden ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro gefordert. Die gelten für alle Beschäftigten des Unternehmens, welches 2024 bereits rund 2.600 Stellen besetzt hat, 200 mehr als im Vorjahr. Das Ziel der BVG ist es, das Team weiter auszubauen, um Mobilität in Berlin rund um die Uhr zu gewährleisten, an 365 Tagen im Jahr, wie auch in einem Artikel auf bvg.de berichtet.
Die BVG wurde für ihre Arbeitsplatzkultur mit dem Titel „Top Employer“ ausgezeichnet und ist mit dem „audit berufundfamilie“ zertifiziert. Diese Auszeichnungen unterstreichen die Bestrebungen des Unternehmens, umsetzbare und stabile Lösungen gemeinsam mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Aktuelle Streiks im Nahverkehr
Die Situation wird durch laufende Warnstreiks in mehreren Bundesländern kompliziert. Besonders in Berlin ist der Nahverkehr stark betroffen. Nur die S-Bahn fährt, während Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr weitgehend eingestellt sind. Diese 24-stündigen Warnstreiks wurden zur Druckausübung in den laufenden Tarifverhandlungen inszeniert, wie auch auf tagesschau.de berichtet.
In anderen Bundesländern, beispielsweise Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, sind ebenfalls Warnstreiks angestoßen worden. Ziel dieser Streiks ist es, einen Lohnanstieg von mindestens 8 Prozent, zusätzliche Urlaubstage sowie ein monatliches Plus von 350 Euro für alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst zu erreichen. Von den Streiks sind bundesweit mehr als 2,5 Millionen Menschen betroffen, was die Frage der Arbeitsbedingungen und -vergütung im öffentlichen Sektor weiter in den Fokus rückt.