
Die 36 Profivereine der ersten und zweiten Bundesliga, darunter der SV Werder Bremen, sehen sich derzeit mit finanziellen Unsicherheiten konfrontiert. Laut Kreiszeitung warten sie auf eine Ausschüttung von 30 Millionen Euro, während die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ein Defizit von rund 30 Millionen Euro aufweist. Die Gründe für diese finanzielle Lücke wurden von der DFL nicht konkretisiert, jedoch verwies man auf Vertragsinhalte, die zu den Schwierigkeiten führen. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Auszahlungen reduziert werden. Im Vorjahr konnten rund 80 Millionen Euro weniger ausgeschüttet werden als geplant.
Für Juni 2024 wurde die prognostizierte Auskehrungsrate von 127 Millionen Euro auf nur 47 Millionen Euro gesenkt. Diese Kürzung ist auf nicht sofort verfügbares Einkommen von etwa 80 Millionen Euro zurückzuführen. Zahlungen von Medienpartnern konnten nicht rechtzeitig geleistet werden, was die DFL zwang, Vereinbarungen für spätere Zahlungen zu treffen, wobei DAZN als einer der betroffenen Partner benannt wurde. Die vollständig ausstehende Summe von circa 50 Millionen Euro soll zu einem späteren Zeitpunkt gezahlt werden. Unklar bleibt jedoch, von welchem Unternehmen die DFL die 30 Millionen Euro erwartet.
Änderungen in der Geldverteilung
Die Diskussion um die Geldverteilung in der Bundesliga nimmt an Intensität zu. Laut Sportschau äußern mehrere Klubs den Wunsch, die bestehende Geldverteilung der DFL zu reformieren. Aktuell wird die Verteilung über vier Säulen geregelt, die eine Gleichverteilung von 50% umfasst, in der Leistung 43%, Nachwuchs 4% und Interesse 3% abgebildet sind. Hierbei gibt es vehemente Diskussionen über die Gewichtung des Interesses, wobei einige Klubs, wie Schalke 04, für eine stärkere Berücksichtigung plädieren.
Schalke 04 erhält beispielsweise 1,5 Millionen Euro aus der Säule „Interesse“, während der Hamburger SV 1,4 Millionen Euro bezieht. Der Widerspruch von Vertretern wie Fernando Carro (Bayer Leverkusen) und Kritik an der privilegierten Stellung der größeren Klubs durch Oke Göttlich (FC St. Pauli) verdeutlichen die Spannungen innerhalb der Liga. Das DFL-Präsidium, unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), hat die letztendlichen Entscheidung über die Geldverteilung und sieht sich verschiedenen Meinungen gegenüber.
Zukunftsausblick der DFL
Die DFL plant, insbesondere im Hinblick auf die Medienrechte von 2025/26 bis 2028/29, Einnahmen von über 1,121 Milliarden Euro pro Saison zu erzielen. Dies markiert einen Anstieg von fast 2% im Vergleich zu vorherigen Perioden. Der Lizenzierungsprozess für die Saison 2025/26 beginnt im März 2025, was die Dringlichkeit der Diskussionen um die Geldverteilung weiter erhöht.
Die ungleiche Verteilung von Einnahmen, insbesondere zwischen den Top-Klubs und dem Rest, bleibt ein zentrales Thema. Dies wird besonders deutlich, wenn man betrachtet, dass Bayern München und Borussia Dortmund in der Champions League jeweils rund 100 Millionen Euro einnehmen, während andere Clubs kaum oder gar nichts erhalten. Zusätzlich plant die UEFA, die Einnahmen von 3,5 auf 4,4 Milliarden Euro zu steigern, was den Klubs zugutekommen sollte. Auch die FIFA hat eine neue Klub-WM mit 32 Teams angekündigt, die zusätzliche Einnahmen verspricht.
Die finanzielle Situation in der Bundesliga bleibt somit angespannt, während die Klubs um eine gerechte Verteilung der Gelder ringen.