
Am 12. Februar 2025 stellen zwei junge Wissenschaftlerinnen ihr vielversprechendes Start-up „Decyte“ vor. Die Gründerinnen, Julia Stachowiak, eine Studentin der Universitätsmedizin Göttingen mit einem Bachelor in Chemie, und Hanna Roetschke, die derzeit an der Universität King’s College London sowie am Francis Crick Institute promoviert, möchten mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ein Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen des Nerven- und Immunsystems entwickeln. Ihrer Vision liegt die Überzeugung zugrunde, dass eine KI-gestützte Analyse individueller Neuro-Immun-Fingerabdrücke entscheidend zur Verbesserung der Früherkennung beitragen kann.
„Decyte“ erhält Unterstützung durch das AI Founder Fellowship der Mission KI, das eine finanzielle Förderung von rund 70.000 Euro und umfassendes Business-Coaching umfasst. Das Fellowship, ein Projekt der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Das Programm hat insgesamt elf Fellows in sechs Teams aus ganz Deutschland ausgewählt, um innovative Ansätze im Bereich KI zu erarbeiten. Die langfristigen Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Patientenversorgung und ein effektives Ressourcenmanagement.
Kooperation mit Experten und Mentorenschaft
Um ihr Vorhaben erfolgreich umzusetzen, baut das Team von Decyte eine Kooperation mit Fachleuten der Universitätsmedizin Göttingen auf. Hierbei werden sie von Mentor Prof. Dr. Alexander Ecker aus dem Bereich Data Science der Universität Göttingen unterstützt. Zudem arbeitet das Start-up eng mit Prof. Dr. Julie Schanz und Privatdozent Dr. Martin Sebastian Winkler zusammen, die beide einschlägige Erfahrungen in ihren Fachgebieten haben. Diese Partnerschaften sind ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung der KI-basierten Erkennungssysteme.
Die Gründung von Decyte fällt in einen Kontext, in dem Künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung in der medizinischen Forschung gewinnt. Insbesondere im Bereich der Intensivmedizin werden KI-Modelle eingesetzt, um die Patientenversorgung zu verbessern und schneller auf Veränderungen im Gesundheitszustand von Patienten zu reagieren. Hierbei spielen große Datensätze eine entscheidende Rolle, da sie als Grundlage für das Training der KI-Modelle dienen und deren Validierung an externen Kohorten notwendig sind, um den Nutzen für Patienten nachzuweisen.
Interdisziplinäre Ansätze und Herausforderungen
Ein zentrales Ziel ist es, KI-Assistenzsysteme zu entwickeln, die nicht nur die Effizienz erhöhen, sondern auch die klinische Arbeit entlasten. Herausforderungen dabei sind technologische Limitationen, rechtliche Einschränkungen sowie ethische Fragestellungen, die im Kontext von KI-Anwendungen berücksichtigt werden müssen. Die Programmentwicklung soll dabei stets im Einklang mit den höchsten Standards für medizinische Produkte und patientenorientierte Versorgung stehen.
Parallel zu den Bemühungen von Decyte hat sich auch die Hertie-Klinik in Tübingen neue Ziele gesetzt. Hier wird eine Forschungsabteilung im Bereich Maschinelles Lernen für klinische Neurowissenschaften aufgebaut, um die Anwendung von KI direkt in der klinischen Praxis weiterzuentwickeln. Der Podcast „Dr. med. KI“ informiert das medizinische Fachpersonal und andere Interessierte über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen des Themas KI in der Medizin.
Die Entwicklung von KI in der Medizin ist derzeit besonders relevant, um Deutschland eine führende Rolle im Bereich der KI-Forschung zu ermöglichen. Eine starke internationale Konkurrenz, insbesondere aus den USA und China, erfordert innovative Ansätze und den Aufbau offener Datenressourcen, die für die KI-Forschung unerlässlich sind. Das Potential zur Verbesserung der Patientenversorgung durch datengetriebene Ansätze und die Integration von KI in klinische Abläufe ist enorm.
Für weiterführende Informationen erreichen Sie die Gründerinnen von Decyte unter info@decyte.com.