Sigmaringen

Grundsteuer-Chaos: Bürger kämpfen gegen drastische Erhöhung!

Die Einführung der neuen Grundsteuer im Jahr 2025 sorgt für erhebliche Diskussionen und Unmut unter Immobilieneigentümern. Christoph Fröhlich, der in einem über 100 Jahre alten Haus an der Donau lebt, sieht sich mit einer drastischen Erhöhung seiner Grundsteuer konfrontiert. Diese klettert von 204 Euro auf 736 Euro jährlich, was einer Steigerung von 3,6-fachen Betrag entspricht. Laut Schwäbische ist die Preissteigerung auf die vollumfängliche Anrechnung der Grundstücksfläche zurückzuführen. Fröhlich bemängelt, dass das Grundstück hinter seinem Haus, welches bis in die 1960er Jahre Teil des Donauflussbetts war, mit minderwertigem Material aufgefüllt wurde, nachdem die Donau um etwa 30 Meter verlegt wurde.

Seine Eltern haben die Kosten für die Auffüllung selbst getragen, und das Grundstück gehört seither der Familie. Fröhlich betont, dass aufgrund der minderwertigen Auffüllung und der Hochwassergefahr das Grundstück nicht bebaut werden könne. Trotz seines Widerspruchs gegen den Grundsteuerbescheid gibt es bisher keine Rückmeldung vom Finanzamt oder der Stadt Sigmaringen.

Hintergrund der Reform

Die grundlegende Reform der Grundsteuer, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, wurde notwendig, nachdem das Bundesverfassungsgericht 2018 das vorherige System als verfassungswidrig erklärte. Der Deutsche Bundestag stimmte am 18. Oktober 2019 für ein umfassendes Gesetzespaket zur Reform der Grundsteuer, das mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde. Die Reform, die von verschiedenen Parteien unterstützt wurde, ermöglicht den Ländern, abweichende Regelungen zu erlassen und Gemeinden die Möglichkeit, Hebesätze festzulegen. Künftig wird die Grundsteuer auf Basis von Bodenrichtwerten und Mieteinnahmen ermittelt, was auch die Möglichkeit von Steuererhöhungen durch die Gemeinden mit sich bringt, so Bundestag.

Fröhlich ist jedoch nicht allein in seiner Klage gegen die neue Regelung. Auch Karin Guntram aus Hedingen denkt über einen Widerspruch gegen ihren Grundsteuerbescheid nach. Ihre Grundsteuer soll von 171 Euro auf 461 Euro steigen, eine Erhöhung von 2,7-fachen Betrag. Wie Guntram zu berichten weiß, hat sie zwar den Verdacht, dass ihre vorherige Steuerlast im Vergleich zu anderen Eigentümern günstig war, dennoch ist sie unsicher über die Gründe für die Erhöhung und sieht in einem Widerspruch eher eine bedeutungslose Bemühung.

Finanzielle Unsicherheiten für Eigentümer

Die Unsicherheiten bezüglich finanzieller Folgen der Reform zeigen sich bei vielen Immobilienbesitzern. Der neuen Grundsteuerreform liegt eine Berechnung zugrunde, die sowohl den Grundsteuerwert, die Steuermesszahl als auch den Hebesatz berücksichtigt. Der Grundsteuerwert ist wiederum abhängig vom Bodenrichtwert und der Nettokaltmiete, was besonders in Gebieten mit höherem Mietniveau zu erhöhter Steuerlast führen kann. Vorreiter Zeitung erklärt, dass die Gemeinde die Höhe der Grundsteuer durch örtliche Hebesätze bestimmen kann, wobei auch aufkommensneutrale Hebesätze von Bedeutung sind.

Zusätzlich wurde die Steuermesszahl reduziert, um die Belastung für Wohneigentümer abzumildern. Dennoch wird erwartet, dass die Reform zu höheren finanziellen Herausforderungen für viele Eigentümer führen wird. Vor allem die Einführung der neuen Grundsteuer C, die sich auf baureife, unbebaute Grundstücke konzentriert, könnte zu weiteren Steuererhöhungen führen, um Spekulationen mit Bauland entgegenzuwirken. Die endgültige Höhe der Grundsteuer wird mit neuen Grundsteuerbescheiden ab 2025 bekannt gegeben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Badstraße, 72488 Sigmaringen, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
bundestag.de

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