
Friedrich Merz trat am 12. Februar 2025 in Neubrandenburg als Unions-Kanzlerkandidat auf. Die Veranstaltung, die um 17:30 Uhr begann und in der er ab 18:18 Uhr sprach, war bis auf die hinteren Plätze ausverkauft. Merz wurde von lokalen und regionalen CDU-Politikern sowie der ehemaligen Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss unterstützt. Kurz vor dem Auftritt hatte die Polizei eine Sperrung der Innenstadt angekündigt, während draußen etwa 150 bis 200 Demonstranten, überwacht von 100 Polizeikräften, gegen die Union protestierten.
In seiner Rede, die er um 19:20 Uhr beendete, sprach Merz über wichtige Themen wie Migration, Wirtschaft und Steuern. Er unterstrich die Bedeutung Deutschlands als Einwanderungsland und highlightete den positiven Beitrag von Einwanderern zum Wohlstand in vielen Regionen. Dabei forderte er eine zielgerichtete Einwanderung in den Arbeitsmarkt und eine Reduzierung der Einwanderung in die Sozialsysteme, wie er Zeit gegenüber den Anwesenden deutlich machte.
Witze über die Grünen und Zwischenfälle
Besonders Humor bewies Merz bei seinen Ausführungen über die Grünen, was ihm Applaus einbrachte. Dennoch verlief die Veranstaltung nicht ohne Störung: Ein piepender Alarmton unterbrach Merz‘ Rede um 19:06 Uhr, was dazu führte, dass eine Frau aus dem Saal begleitet werden musste. Trotz der Vorfälle erhielt Merz auch durch das Singen der Nationalhymne am Ende der Veranstaltung großen Zuspruch.
Merz stellte klar, dass er nach der kommenden Bundestagswahl keine Gespräche mit der AfD führen werde. Die Wahlen finden in zwei Wochen am 23. Februar statt. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Union derzeit bei etwa 30 Prozent liegt, während die AfD mit 21 Prozent und die SPD bei knapp 15 Prozent folgen. Bei einer Umfrage von YouGov, eineinhalb Wochen vor der Wahl, lag die Union jedoch bereits nur bei 29 Prozent, was eine Besorgnis für die CDU darstellt.
Nächste Schritte im Wahlkampf
Merz‘ Wahlkampftour wird am 18. Februar mit einer Veranstaltung in Halle (Saale) fortgesetzt. Der finale Wahlkampfabschluss wird am 22. Februar in München stattfinden. Er hat deutlich gemacht, dass es ihm nicht um eine Brandmauer geht, sondern vielmehr darum, einen Brand hinter dieser Mauer zu verhindern. Seine bisherigen Aussagen über Migrationsvorschläge und die jüngsten Abstimmungen im Bundestag, bei denen auch die AfD für einen Antrag der Union stimmte, zeigen, dass Merz sich trotz kritischer Stimmen an seinen Positionen festhält.
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Die Entwicklung der Wahlkampfdynamik in den kommenden Tagen wird entscheidend sein, um zu beobachten, wie die Bürger auf Merz’ Ansichten, insbesondere zur Migration und zur Rolle der AfD, reagieren werden.