
Am 23. Februar 2025 findet die mit Spannung erwartete Bundestagswahl statt, und die Chemnitzer CDU kandidiert mit Nora Seitz. Die 40-Jährige hat sich in einer Kampfabstimmung gegen Michael Specht durchgesetzt und repräsentiert nun ihre Partei in einem umkämpften Wahlkreis. Seitz, die gemeinsam mit ihrer Mutter Elke sowie drei Mitarbeiterinnen eine Fleischerei auf dem Sonnenberg betreibt, sieht den Bundestag als wichtige Plattform für die Belange kleiner Handwerksbetriebe und Familienunternehmen. Ihre Mutter war zunächst skeptisch bezüglich der politischen Ambitionen ihrer Tochter, hat sich jedoch mittlerweile mit den Plänen arrangiert. Nora Seitz ist zudem im Theater aktiv und leitet einen Theater-Förderverein, was ihr ein engagiertes und vielseitiges Profil verleiht.
Insgesamt treten 12 Direktkandidaten zur Wahl im Wahlkreis Chemnitz an. Neben Seitz kämpfen auch Detlef Müller von der SPD und Dr. Eberhardt Alexander Gauland von der AfD um Wählerstimmen. Weitere Kandidaten sind Norma Grube (FDP), Marten Richard Henning (Die Linke), Christin Furtenbacher (Grüne), Sven Galambos (Freie Wähler) sowie Tommy Nguyen von Die PARTEI und Sebastian Töpper von Volt. Parteien wie die Partei der Humanisten (PdH) und Bündnis Deutschland sind ebenfalls vertreten. Die Wahl ist besonders relevant aufgrund der Reform des Wahlrechts, die im Mai 2023 in Kraft trat und grundlegende Änderungen an der Sitzverteilung im Bundestag mit sich bringt.
Änderungen durch Wahlrechtsreform
Die Wahlrechtsreform zielt darauf ab, die Anzahl der Abgeordneten im Bundestag zu reduzieren. Zukünftig wird die gesetzliche Regelgröße 630 Sitze betragen. Damit sinkt die Zahl der Abgeordneten um mehr als hundert im Vergleich zu den 736 Sitzen der letzten Legislaturperiode. Eine wesentliche Änderung ist die Einführung der Zweitstimmendeckung, das bedeutet, dass Parteien nur so viele Abgeordnete ins Parlament bringen können, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Diese Neuregelung hat auch zur Konsequenz, dass Direktmandatsgewinner nicht automatisch im Bundestag vertreten sind, wenn sie viele Direktmandate gewinnen.
Zudem bleibt die Fünf-Prozent-Hürde für die Sitzverteilung bestehen, jedoch können Parteien, die mindestens drei Direktmandate gewinnen, auch ohne diese Hürde ins Parlament einziehen. Eine wesentliche Schwäche der Reform ist die Absage des Bundesverfassungsgerichts an die Neuregelung der Grundmandatsklausel. Die Anzahl der Wahlkreise bleibt bei 299, was bedeutet, dass die Wahl zu einer besonderen Herausforderung für die Parteien wird, da die Abstimmungen nicht mehr automatisch die gewohnten Mehrheiten garantieren.
Vorbereitungen für die Wahl
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 begann nach dem Rauswurf von Ex-Finanzminister Christian Lindner und dem Bruch der Ampelkoalition Anfang November 2024. Dies hat die politische Landschaft in Deutschland bereits entscheidend verändert. Seitz und die anderen Kandidaten müssen sich auf einen intensiven Wahlkampf gefasst machen, der durch die neuen Regeln und die bereits bestehenden politischen Diskussionen geprägt sein wird. In der letzten Phase vor der Wahl wird die Öffentlichkeitsarbeit der Bundestagsfraktionen stark eingeschränkt sein. Die Errichtung eines neuen Bundestages erfolgt bis spätestens 30 Tage nach der Wahl, womit die politische Ausrichtung der kommenden Legislaturperiode maßgeblich beeinflusst wird.
Die Chemnitzer CDU ist vertreten durch Nora Seitz und wird genau im Blickpunkt stehen, denn ihre Kandidatur könnte für die parteiinterne Ausrichtung und die Ansichten über die Bedeutung von Handwerksbetrieben und regionalen Unternehmen in der Bundespolitik wegweisend sein.
Währenddessen bleibt die Frage offen, wie sich die Wähler auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen werden und welche Auswirkungen dies auf die Zusammensetzung des neuen Bundestages haben könnte. Der 23. Februar 2025 wird zeigen, ob Nora Seitz und ihre Mitbewerber in der Lage sind, die Wähler für ihre Themen zu gewinnen.