Hamburg

Renault-Chef fordert Wandel: E-Autos und ÖPNV als Schlüssel zur Mobilität!

Renault-Chef Luca De Meo hat in einem kürzlich geführten Interview die neuen Elektroautos R4 und R5 präsentiert und gleichzeitig eine kritische Analyse der aktuellen Situation in der Automobilindustrie vorgenommen. De Meo äußerte Bedenken über die Diskrepanz zwischen der EU-Klimapolitik und dem Kaufverhalten der Verbraucher. So bemängelt er EU-Vorschriften, die die Kosten für die Automobilherstellung erhöhen, was sich negativ auf die Verkaufszahlen auswirken könnte. De Meo leitet Renault seit 2020 und hat den Comeback-Plan „Renaulution“ erfolgreich umgesetzt, der auf die Stärkung der Marke abzielt und Innovationen fördert.

Ein zentrales Anliegen von De Meo ist die Wahrung des Erbes von Automarken, verbunden mit einem klaren Innovationsansatz. Besonders der R5 soll positive Erinnerungen bei den Kunden wecken und den Markenwert von Renault steigern. Über zwei Drittel der 2,26 Millionen Pkw-Verkäufe von Renault im Jahr 2024 entfielen auf die Marke selbst. De Meo plant, Ressourcen gezielt in den R5 Turbo zu investieren und nicht in das weniger gefragte Modell R17. Dies spiegelt die strategische Führung des Unternehmens wider, die auf Marktveränderungen reagiert.

Herausforderungen in der E-Mobilität

Obwohl Renault eine führende Rolle im europäischen Markt für Elektrofahrzeuge anstrebt, sieht De Meo auch erhebliche Herausforderungen. Das Unternehmen strebt an, bis Ende 2025 einen Elektroanteil von 20 bis 22 Prozent zu erreichen und hat mit 16 Prozent den zweiten Platz in Europa beim Verkauf von Hybridfahrzeugen inne. Gleichzeitig betont De Meo, dass Renault keine Emissionsgutschriften von anderen Herstellern gekauft hat, was einen klaren Standpunkt in der anhaltenden Diskussion um nachhaltige Mobilität darstellt.

Die europäische Automobilindustrie muss sich auf die steigenden Kosten vorbereiten, denn neue Vorschriften könnten diese bis 2030 um bis zu 40 Prozent erhöhen. De Meo fordert daher von der EU Flexibilität in Bezug auf die CO2-Normen und Anreizsysteme. Er sieht keinen Sinn in der Rückkehr zu Dieselmotoren oder veralteten Technologien, während gleichzeitig die Notwendigkeit betont wird, die Produktion emissionsintensiver Fahrzeuge zu reduzieren und moderne Technologien wie kobaltfreie und Festkörperbatterien zu fördern, um die Kosten von Elektrofahrzeugen zu senken.

Integration verschiedener Verkehrsmittel

Zusätzlich zum Fokus auf Elektrofahrzeuge weist De Meo darauf hin, dass für den effektiven Klimaschutz eine Kombination aus verschiedenen Verkehrsmitteln notwendig sei. Dies umfasst nicht nur die Förderung von Elektroautos, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). In städtischen Gebieten wie Hamburg sieht er die Notwendigkeit, den ÖPNV zu optimieren, während in ländlichen Regionen dieselbetriebenen Bussen oft leere Fahrten unterstellt werden. Hier könnten selbstfahrende Sammeltaxis eine kostengünstige Lösung bieten, wenn sie unter 30 Cent pro Kilometer kosten.

Wie der Renault-Chef anmerkt, bleibt in der „grauen Zone“ zwischen Stadt und Land der Einsatz privater Fahrzeuge weiter unerlässlich. Eine Mehr-Technologie-Strategie ist notwendig, um sowohl die Elektrifizierung der Flotte voranzutreiben als auch Verbrennungsmotoren mit nachhaltigen Energieträgern zu ermöglichen. Es bleibt abzuwarten, ob die EU-Regulatorik diese Technologien fördern und zulassen wird.

Insgesamt stellt De Meo die Weichen für die aktuelle und zukünftige Strategie von Renault und fordert gleichzeitig ein Umdenken in der Politik, um die gesteckten Klimaziele tatsächlich zu erreichen. Die Herausforderungen sind vielfältig, doch mit einer klaren Vision und der notwendigen Flexibilität könnte Renault eine Vorreiterrolle in der E-Mobilität einnehmen.

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