
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am 12. Februar 2025 zu einem zweitägigen Besuch in Pakistan eingetroffen. Ziel des Aufenthalts ist die Stärkung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ankara und Islamabad. Erdogan reist mit einer hochrangigen Delegation und seiner Frau. In der Hauptstadt Islamabad angekommen, wurde er von Präsident Asif Ali Zardari, Premierminister Shehbaz Sharif und weiteren Regierungsbeamten empfangen. Der Besuch erfolgt auf Einladung von Premierminister Sharif und markiert den Beginn intensiver Gespräche über verschiedene strategische Themen.
In den geplanten Gesprächen, die am Donnerstag stattfinden, stehen neben der militärischen Zusammenarbeit auch Fragen zur wirtschaftlichen Kooperation und der aktuellen Situation in Palästina auf der Agenda. Erdogan wird zudem die „7. Sitzung des Pakistan-Türkei Hochrangigen Strategischen Kooperationsrates (HLSCC)“ leiten, die erste Sitzung in fast vier Jahren. Der HLSCC soll eine strategische Richtung zur Stärkung der bilateralen Beziehungen vorgeben und mehrere Vereinbarungen zwischen den beiden Ländern sind zu erwarten, darunter Pläne zur Erweiterung des Strategischen Wirtschaftsrahmens (SEF) und des Handelsabkommens. Al Jazeera berichtet, dass der Fokus darauf liegt, die Handelsstagnation zu überwinden.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit im Fokus
Die beiden Länder wollen den derzeit stagnierenden Handelsaustausch, der bei etwa 1,3 Milliarden US-Dollar liegt, auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar steigern. Dies ist ein zentrales Ziel der Gespräche. Ein Diskussionsthema wird die Liberalisierung des Handels sein, ebenso wie Marktzugangsherausforderungen für Pakistans Textilsektor in der Türkei. Laut Pakistan Today wird auch der Integrationsprozess im digitalen Handel, insbesondere im Bereich IT und E-Commerce, behandelt.
Von Januar bis November 2024 hat die Türkei Waren im Wert von 396 Millionen US-Dollar aus Pakistan importiert, wobei eine Steigerung auf 440 Millionen US-Dollar bis zum Jahresende prognostiziert wird. Zu den wichtigsten Exportgütern Pakistans nach Türkei zählen unter anderem Baumwollgarn, Textilien, Eisen und Stahl, sowie Rüstungsgüter. Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten Pakistans finalisiert derzeit einen Fahrplan zur Stärkung der ökonomischen, handels- und investitionspolitischen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Sicherheitsmaßnahmen und Rahmenbedingungen
Die Sicherheitslage spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle während des Besuchs. Pakistan hat zusätzliche Polizeikräfte und paramilitärische Einheiten mobilisiert, um Erdogans Besuch zu sichern. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer Reisewarnung der US-Botschaft, die auf eine Bedrohung durch die pakistanischen Taliban hinweist. Diese Sicherheitsvorkehrungen sollen gewährleisten, dass die hochrangigen Gespräche in einem sicheren Umfeld stattfinden können. Erdogan ist der dritte Staatschef, der während seiner dreitägigen Reise neben Malaysia und Indonesien in Pakistan Station macht.