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Wissenschaftsfreiheit unter Druck: Antisemitismus als Zensur-Thema!

Die „Bucerius Campus-Dialoge“ haben am 13. Februar 2025 an der Bucerius Law School ihren Auftakt gefeiert, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Einrichtung. Diese Veranstaltungsreihe, organisiert vom Studium generale, bringt regelmäßig Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Zu den Diskutierenden gehörten Prof. Michael Grünberger, Präsident der Bucerius Law School, und Katharina Fegebank, zweite Bürgermeisterin von Hamburg und Wissenschaftssenatorin. Sie erörterten Themen wie Wissenschaftsfreiheit, den Antisemitismus an Hochschulen sowie die Exzellenzstrategie des Bundes, wobei die Bedeutung von Informationen und einem vertrauensvollen Dialog betont wurde.

Grünberger präsentierte Umfragedaten, die einen alarmierenden Vertrauensverlust in die Wissenschaft dokumentieren: So vertrauen nur 9% der Befragten in Deutschland und 23% in den USA der Wissenschaft nicht. Besonders auffällig ist der signifikante Vertrauensverlust in den USA, der durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Fegebank führt diesen Rückgang auch auf die politische Polarisierung und die Desinformation in den USA zurück. Beide Betroffene betonten die Notwendigkeit von Transparenz, Aufklärung und politischer Unabhängigkeit im Wissenschaftsbereich.

Antisemitismus und Wissenschaftsfreiheit

Auch die Problematik des Antisemitismus an Hochschulen wurde intensiv diskutiert. Die Bundestagsresolution gegen Antisemitismus thematisiert die Grenzen des Sagbaren in Wissenschaft und Gesellschaft, was zur Debatte über die Normen geführt hat, die Debattenräume definieren. Kritische Fragen drehen sich um die Grenzen zwischen fundierter Kritik an Israel und diskriminierenden Äußerungen. Weiterhin verweist die Resolution auf die Verantwortung der Hochschulen, antisemitische Narrative zu bekämpfen, ohne die Wissenschaftsfreiheit einzuschränken. In einigen Kreisen wird jedoch befürchtet, dass eine zu enge Definition von Antisemitismus legitime Diskussionen unterdrücken könnte.

Fegebank hob hervor, dass die Landesstrategie gegen Antisemitismus in Hamburg, die im November 2024 beschlossen wurde, direkt auf die Herausforderungen an Hochschulen reagiert. Hochschulen müssen nicht nur wissenschaftliche und Meinungsfreiheit schützen, sondern auch Diskriminierung entschieden entgegenwirken. Dies beinhaltet eine klare Trennung zwischen Meinungsfreiheit und dem Schutz vor Diskriminierung, wie von Grünberger vorgeschlagen.

Die Exzellenzstrategie des Bundes

Ein weiterer zentraler Punkt der Debatte war die Exzellenzstrategie des Bundes. Grünberger kritisierte diese als zentralisiert und ineffizient, während Fegebank die Exzellenzstrategie als Chance zur Stärkung Hamburgs als Wissenschaftsstandort sieht. Diese unterschiedlichen Perspektiven spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen Hochschulen in einem sich wandelnden politischen und gesellschaftlichen Kontext konfrontiert sind.

Für die Veranstalterin Dr. Alexa Meyer-Hamme war es wichtig, diese Diskussion im Rahmen der „Bucerius Campus-Dialoge“ zu beleuchten, die fortan regelmäßig Themen von gesellschaftlicher Relevanz aufnehmen werden. Der Austausch über Wissenschaftsfreiheit und die Verantwortung der Hochschulen, sowohl gegen Desinformation als auch für ein wertfreies Schaffen von Debattenräumen einzutreten, bleibt von großer Bedeutung.

Für weitere Informationen und Perspektiven zu den angesprochenen Themen, bietet die Jüdische Allgemeine tiefere Einblicke in die Herausforderungen des Antisemitismus an Hochschulen, während Spiegel die Auswirkungen der Bundestagsresolution kritisch beleuchtet. Die Fortschritte und Debatten müssen genau verfolgt werden, um die Dynamiken an deutschen Hochschulen zu verstehen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bucerius Law School, Hamburg, Deutschland
Beste Referenz
law-school.de
Weitere Infos
juedische-allgemeine.de

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