
Die Commerzbank steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Am 13. Februar 2023 bestätigte das Unternehmen den Abbau von rund 3.900 Vollzeitstellen, der bis 2028 vollzogen werden soll. Dieser Schritt ist das Ergebnis eines umfassenden Transformationsprozesses, der durch Effizienzgewinne aus Digitalisierung und einer verstärkten Nutzung internationaler Standorte motiviert ist. Während sich die Bank auf dieser Reise befindet, bleibt der persönliche Kontakt in den Filialen ein zentrales Element ihrer Strategie, auch wenn gleichzeitig ein massiver Stellenabbau droht. Die Filialen sollen nicht nur als wichtiger Vertriebskanal bestehen bleiben, sondern auch ihr Beratungsangebot, insbesondere in den Bereichen Baufinanzierung und Anlagen, erweitern. Diese Informationen werden von derwesten.de bereitgestellt.
Von den insgesamt abzubauenden Stellen werden etwa 3.300 in Deutschland wegfallen, vor allem in der Zentrale und in den Backoffice-Bereichen in Frankfurt. Damit reduziert sich der Personalbestand in Deutschland auf etwa 20.000 Vollzeitkräfte, während die Bank weltweit rund 36.700 Mitarbeiter beschäftigen wird. Der Stellenabbau wird als sozialverträglich gestaltet beschrieben, wobei bereits Eckpunkte für ein Altersteilzeit-Programm mit Arbeitnehmervertretern vereinbart worden sind. Diese Aspekte sind aus stuttgarter-zeitung.de entnommen.
Ein drückender Reformdruck
Der Druck auf die Commerzbank wird auch durch die Beteiligung der italienischen Unicredit verstärkt, die 28 Prozent der Anteile kontrolliert. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat bereits Interesse an einer Übernahme der Commerzbank signalisiert. Diese Situation verschärft die Notwendigkeit für eine effektive Umsetzung der Transformationsstrategie. Die Commerzbank plant, ihre Gewinne bis 2028 von derzeit 2,7 Milliarden Euro auf 4,2 Milliarden Euro zu steigern. Allerdings wird für das laufende Jahr ein Rückgang auf 2,4 Milliarden Euro erwartet, was vor allem mit den Kosten des Stellenabbaus in Höhe von etwa 700 Millionen Euro zusammenhängt.
Die Commerzbank stellt auch strategische Änderungen hinsichtlich ihrer Kostenstruktur in Aussicht. Darin wird das Ziel gesetzt, die Kosten bis 2028 von 59 Prozent der Erträge auf rund 50 Prozent zu senken. Gleichzeitig plant die Bank hohe Gewinnausschüttungen an die Aktionäre, wobei für 2025 mehr als 100 Prozent des Überschusses angestrebt werden. Im Zeitraum von 2026 bis 2028 wird eine Ausschüttungsquote von 100 Prozent angestrebt, abhängig von der Umsetzung der Strategie und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz
Einpressierender Faktor hinter den angesetzten Veränderungen ist die Digitalisierung. Über 90 Prozent der Kundenkontakte erfolgen bereits digital, und mehr als 50 Prozent der Produktabschlüsse laufen ohne persönliche Beratung ab. Diese Trends verdeutlichen, wie fundamental die Transformation des Kundenservice durch den Einsatz von Technologien, einschließlich Künstlicher Intelligenz (KI), ist. Laut einer Studie müssen Finanzunternehmen weltweit den Einsatz von KI intensiver vorantreiben, um mit dem europäischen Durchschnitt aufzuschließen. Bedenken hinsichtlich fehlender Daten und Budgetrestriktionen könnten jedoch Hindernisse für die notwendige Umsetzung darstellen, was umfangreiche Überlegungen und Strategien erforderlich macht, um diesen Herausforderungen zu begegnen pwc.de.
Die Commerzbank zeigt sich entschlossen, diesen Wandel aktiv zu gestalten, wobei der Fokus auf einer Balance zwischen Digitalisierung und persönlicher Kundenberatung liegt. Der Weg in die Zukunft wird von den Herausforderungen der Effizienz und den Möglichkeiten der Technologie geprägt sein.