
Am 14. Februar 2025 wird in Unterfranken die Räumung einer Flüchtlingsunterkunft angekündigt. Laut inFranken sind der Hauptgrund für die Schließung geringere Zuweisungen von Geflüchteten sowie die Akquisition von Wohnraum für dezentrale Unterkünfte. Die Notunterkunft im Klinikum Marktheidenfeld, die seit März 2022 in Betrieb ist, beherbergt derzeit 55 Personen.
Die Höchstbelegung der Unterkunft betrug fast 250 Geflüchtete, was im Dezember 2023 sowie im April 2024 erreicht wurde. Der Landkreis Main-Spessart betreibt derzeit insgesamt 99 dezentrale Unterkünfte, um die Unterbringung besser zu steuern. Landrätin Sabine Sitter (CSU) hebt hervor, dass die Verteilung der geflüchteten Personen auf diese dezentralen Unterkünfte ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Unterbringung ist.
Räumung und Nachnutzung
Die Räumung der Notunterkunft ist für die kommenden Wochen geplant. Der Mietvertrag endet am 31. März 2025. Es gibt bereits Gespräche zwischen dem Landkreis und dem Caritas-Kreisverband Main-Spessart zur Nachnutzung des Klinikgebäudes. Hierbei steht die Einrichtung einer Jugendpflege-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Ausländer zur Diskussion.
Der Rückgang der Asylanträge in Deutschland ist ein weiterer wichtiger Punkt im Kontext der Flüchtlingssituation. Laut Tagesschau ist die Anzahl der Asylanträge im Jahr 2024 um etwa 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt stellten 250.945 Menschen einen Erst- oder Folgeantrag, was eine signifikante Abnahme darstellt.
Aktuelle Asylzahlen und Entwicklungen
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete den Rückgang als Erfolg und lobte die Maßnahmen, die zur Reduzierung der Asylzahlen getroffen wurden. Deutschland bleibt weiterhin Spitzenreiter bei den Asylanträgen innerhalb der EU, gefolgt von Spanien, Frankreich und Italien. 2024 wurden 301.350 Asylverfahren entschieden, in denen in 44,4 Prozent der Fälle Schutz gewährt wurde.
Die Schutzquote für Geflüchtete aus Syrien liegt bei 83 Prozent, während diese für Afghanistan bei 74,7 Prozent ist. Personen aus der Türkei erhielten hingegen nur in 9,4 Prozent der Fälle Schutz. Die durchschnittliche Dauer der Asylverfahren betrug im Jahr 2024 8,7 Monate, was einen Anstieg im Vergleich zu 6,8 Monaten im Jahr 2023 darstellt.
Ein Aspekt, der häufig übersehen wird, ist die Fluchtmigration aus der Ukraine. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind mehrere Millionen Menschen aus der Ukraine nach Europa geflüchtet. Laut bpb waren bis Mitte Oktober 2024 rund 1,2 Millionen Schutzsuchende aus der Ukraine im deutschen Ausländerzentralregister erfasst.
Ukrainische Staatsangehörige können unbürokratisch einen vorübergehenden Aufenthaltstitel in EU-Staaten erhalten, ohne ein reguläres Asylverfahren durchlaufen zu müssen. Dies führt dazu, dass die Mehrheit der ukrainischen Schutzsuchenden keinen Asylantrag stellt und somit nicht in den offiziellen Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfasst wird.