
In Kalifornien hat ein schweres Unwetter zu drastischen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, insbesondere in und um Los Angeles. Wie LVZ berichtet, konzentrierten sich die Auswirkungen des Regens auf Gebiete, die zuvor von verheerenden Bränden betroffen waren. Diese Regionen sind besonders anfällig für Schlammlawinen, was die Sicherheitslage der Anwohner enorm gefährdet.
Am Donnerstagabend (Ortszeit) waren Straßen mit zentimeterhohen Schlammschichten bedeckt. Aufgrund der Gefahrenlage wurden in Teilen von Los Angeles, darunter Pacific Palisades, Evakuierungsanordnungen getroffen, die bis Freitagnachmittag in Kraft blieben. Der US-Wetterdienst warnte, dass Erdrutsche auch nach dem Regenschauer nicht ausgeschlossen seien.
Klimatische Hintergründe und Auswirkungen
Kalifornien hat, wie Tagesschau hervorhebt, in den letzten Jahren eine Reihe extremer Wetterbedingungen erlebt. Der aktuelle Sturm, welcher von dem Wetterphänomen „Pineapple Express“ ausgelöst wurde, brachte in kurzer Zeit eine historisch hohe Niederschlagsmenge, die seit 150 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Während der letzten beiden Tage wurden in Los Angeles zwischen 12,7 cm und 25,4 cm Regen gemessen. Dies führte zu einer gefährlichen Sturzflutwarnung für nahezu ganz Südkalifornien. Anwohner berichten von umgestürzten Bäumen und erheblichen Stromausfällen, die etwa 710.000 Menschen betrafen.
Zusätzlich zu den unmittelbaren Gefahren der Überschwemmungen hat der Klimawandel langfristige Auswirkungen auf die Wälder und Feuerbedingungen in Kalifornien. Früher war der Januar eine typische Regenzeit, doch in den letzten Jahren haben Waldbrände stark zugenommen. Forscher:innen der University of California untersuchen, wie Klimafaktoren die Intensität der Brände beeinflussen Utopia.
Ein verheerendes Erbe
Die verheerenden Brände, die Kalifornien in den letzten Jahren heimgesucht haben, haben tragische Auswirkungen hinterlassen. Das „Palisades“-Feuer und das „Eaton“-Feuer haben zusammen über 16.200 Gebäude zerstört und mindestens 29 Menschenleben gefordert. Feuerwehrteams waren wochenlang im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Diese katastrophalen Bedingungen bereiten den Boden für die gegenwärtigen Überschwemmungen und Erdrutsche, die durch die extrem gesättigten Böden bedingt sind. Die Kombination der nicht enden wollenden Trockenheit und der plötzlichen heftigen Regenfälle hat die Region in einen angespannten Zustand versetzt, der im neuen Jahr noch schlimmer werden könnte.
In Malibu kam es gar zu einem dramatischen Vorfall, als ein Feuerwehrfahrzeug von einer Schlammlawine ins Meer gespült wurde. Der Fahrer konnte sich mit leichten Verletzungen retten, was die Gefahren in den betroffenen Gebieten eindrucksvoll verdeutlicht. Die Entwicklungen der letzten Wochen werfen einen Schatten auf die Bemühungen um Wettervorhersage und Katastrophenmanagement in einer Region, die zunehmend durch das Pendeln zwischen Extremen gezeichnet ist.