
Am 15. Februar 2025 finden in Frankfurt/Main, Hessen, umfangreiche Kundgebungen und Demonstrationen gegen den zunehmenden Rechtsextremismus statt. Unter dem Motto „Wähl‘ Liebe und Demokratie, statt Hass und Diskriminierung“ wird eine große Teilnehmerzahl von mehr als 10.000 Menschen erwartet, wobei Schätzungen sogar bis zu 30.000 Personen reichen. Diese Protestaktionen sind Teil einer bundesweiten Kampagne der Christopher-Street-Day-Bewegung (CSD), die im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar mobilisiert. Die Frankfurter Kundgebung wird um 11.55 Uhr auf dem Römerberg beginnen, es ist jedoch kein Zug durch die Innenstadt geplant.
Der Anlass für diese Aktionen ist der wachsende Druck, dem Minderheiten insbesondere in der queeren Community ausgesetzt sind. An den Protesten werden verschiedene Organisationen beteiligt sein, darunter Kirchen in Frankfurt und der Deutsche Gewerkschaftsbund. In anderen hessischen Städten, wie Darmstadt und Wiesbaden, wird ebenfalls demonstriert: In Darmstadt beginnt die Kundgebung um 11.55 Uhr auf dem Friedensplatz, während in Wiesbaden eine Demonstration um 11.30 Uhr auf dem Luisenplatz startet und zum Schlossplatz zieht.
Rechtsextreme Störaktionen im Fokus
Die rechtsextreme Szene versucht dabei, das Thema sexuelle Vielfalt ideologisch zu besetzen und Verunsicherung in der Gesellschaft zu schaffen. Sie lehnt Heterogenität in sexueller Orientierung und Familienmodellen ab und propagiert ein veraltetes, traditionelles Familienbild. Ihre Agitation findet nicht nur auf der Straße, sondern auch verstärkt im Internet statt, wo queerfeindliche Äußerungen und Mobilisierungen zur Norm geworden sind.
Der gesellschaftliche Kontext
Die Beobachtungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz zeigen, dass die queere Gemeinschaft zunehmend als Feindbild genutzt wird. Diese Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist ein fundamentaler Bestandteil der rechtsextremistischen Ideologie. Sie wird vor allem während des Pride Months und der Christopher Street Day-Veranstaltungen sichtbar. Nicht selten sind sogenannte „patriotische“ Gegenbewegungen, wie der „Stolzmonat“, die Plattform für rechtsradikale Aktionsformen gegen die LGBTQ+-Bewegung, die in den letzten Jahren immer wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt sind.
Misbah Khan beschreibt die aktuelle Situation als alarmierend und fordert dringend politische Antworten auf die wachsende Radikalisierung, insbesondere auf die Bedrohungen für queere Menschen. Dabei wird auch auf die Kritik an der Verzögerung des bestehenden Demokratiefördergesetzes hingewiesen, das seit anderthalb Jahren auf Eis liegt und dringend benötigt wird, um der zunehmenden politischen Radikalisierung entgegenzuwirken.
In Anbetracht dieser Entwicklungen wird der heutige Tag zu einer zentralen Plattform für diejenigen, die sich gegen Hass und Diskriminierung einsetzen und für Vielfalt und Gleichheit kämpfen möchten. Die Mobilisierung der Gesellschaft ist von entscheidender Bedeutung, um den Zusammenhalt in einer zunehmend gespaltenen Welt zu fördern.