
Der Rapper Smudo, bekannt als Teil der legendären Band Die Fantastischen Vier, äußert sich zunehmend zur politischen Situation in Deutschland. In einem aktuellen Interview beschreibt Smudo, dass die derzeitige Atmosphäre es beinahe unmöglich macht, unpolitisch zu sein. Er betrachtet es als einen Lichtblick, dass viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen. Dennoch unterstreicht er, dass die Band nicht auf Demos auftreten möchte, da er davon überzeugt ist, dass die Menschen auch ohne ihre Anwesenheit kommen.
Die Fantastischen Vier, die seit den späten 1980er Jahren aktiv sind, haben nie den Anspruch erhoben, eine politische Band zu sein. Smudo erinnert sich daran, dass es in der Anfangszeit der Gruppe „en vogue“ war, antifaschistisch zu sein, doch die Band wollte sich stets als unpolitisch positionieren. Aktuell kritisiert er jedoch, dass diese Haltung in der heutigen Zeit nicht mehr haltbar ist und befürwortet ein Verbotsverfahren gegen die AfD, die mittlerweile von einem Großteil der Bevölkerung abgelehnt wird.
Engagement gegen Rechtsextremismus
Smudo setzt sich mittlerweile seit über 20 Jahren aktiv gegen Rechtsextremismus ein. Dies geschieht unter anderem durch sein Engagement im Hamburger Verein „Laut gegen Nazis“. Er betont, dass einige Teile der AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft werden. Diese Erkenntnis untermauert seine Forderung nach einem klaren Vorgehen gegen die Partei.
Er verweist auf Umfragen, die zeigen, dass etwa 80 Prozent der Bevölkerung gegen die AfD sind. Dennoch wird die Partei in verschiedenen Regionen Deutschlands unterstützt, was Smudo als besorgniserregend erachtet. Ein Blick in die Statistik zeigt eine alarmierende Zunahme rechtsextremistischer Straftaten, die im Jahr 2023 einen Höchststand erreich(t)en.
Anstieg rechtsextremistischer Aktivitäten
Laut aktuellen Zahlen des Verfassungsschutzes gab es in 2023 über 25.660 rechtsextremistische Delikte, was einem Anstieg von 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders markant ist der Anstieg der Gewalttaten, die in diesem Bereich um 13 Prozent zugenommen haben. Dabei fällt auf, dass die Thematik „Migration und Asyl“ für Rechtsextremisten zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Zusätzlich ist die Anzahl der rechtsextremistischen Demonstrationen im Jahr 2023 auf 367 gestiegen, was den höchsten Stand seit den Corona-Schutzmaßnahmen darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, eine klare Grenze gegen Extremismus zu ziehen. Smudo und seine Bandkollegen betonen daher, dass auch in der Musikszene eine Auseinandersetzung mit extremen Haltungen notwendig ist.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Smudos Engagement gegen Rechtsextremismus und die Dynamik in der politischen Landschaft in Deutschland eng miteinander verbunden sind. In einer Zeit, in der extreme Äußerungen an Normalität zu gewinnen scheinen, appelliert er an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv gegen solche Tendenzen zur Wehr zu setzen.
Um mehr über die Thematik zu erfahren, können Sie die Berichte auf ZVW und Badische Zeitung sowie die Daten des Verfassungsschutzes einsehen.