
Immer mehr Menschen sind daran interessiert, wie sie ihre Gesundheit und Fitness im Alter bewahren können. Dr. Dr. Michael Despeghel, Sportwissenschaftler und Mitautor des Buches „Die BioAge-Challenge: Dein Alter bestimmst du selbst!„, weist darauf hin, dass 80 Prozent des biologischen Alters durch den Lebensstil beeinflusst werden können. Dies bedeutet, dass die Art und Weise, wie wir leben, unsere Fitness und somit auch unsere Lebensqualität im Alter entscheidend prägt.
Das biologische Alter unterscheidet sich場合weise erheblich vom kalendarischen Alter. Laut Despeghel können Unterschiede von 10 bis 12 Jahren zwischen diesen beiden Altersformen festgestellt werden. Eine Optimierung des Lebensstils könnte dazu beitragen, in Deutschland 40 Prozent weniger Krebserkrankungen und 50 Prozent weniger Herzkreislauferkrankungen zu verzeichnen. Doch der Alarmruf ist klar: Derzeit befolgen weniger als 30 Prozent der Menschen die grundlegenden Regeln für einen gesunden Lebensstil.
Lebensstil und Ernährung
Ein gesunder Lebensstil basiert auf verschiedenen Faktoren. Dazu zählen regelmäßige körperliche Betätigung und eine bewusste Ernährung. Empfohlen werden unter anderem eine entzündungsarme Diät und Intervallfasten, die zur allgemeinen Gesundheitsförderung beitragen. Despeghel hebt hervor, dass die Proteinaufnahme für Menschen unter 50 Jahren bei 1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und bei über 50-Jährigen bei 1,5 Gramm liegen sollte. Zudem sind komplexe Kohlenhydrate und Omega-3-Fette essentiell für die Gesundheit.
Auch die empfohlenen täglichen Mengen an Obst und Gemüse sind von Bedeutung: 120 Gramm Obst und 500 Gramm Gemüse sollten integriert werden. Beweglichkeitsübungen, oft vernachlässigt in sportlichen Aktivitäten, sind ebenso wichtig. Balancieren und Dehnen fördern die Mobilität und unterstützen die Selbstversorgung im Alter.
Soziale Kontakte und sexuelle Aktivität
Eine weitere interessante Erkenntnis ist die Rolle eines erfüllten Sexuallebens. Studien zeigen, dass aktives Sexualleben das Immunsystem stärkt, indem es die Ausschüttung von Endorphinen und Oxytocin fördert. Diese Hormone tragen zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Resistenz gegen Krankheiten bei. Auch soziale Kontakte sind entscheidend: Sie fördern die Ausschüttung von Oxytocin und sind wichtig für das seelische und körperliche Wohlbefinden.
Aber nicht nur der Lebensstil beeinflusst das biologische Alter. Laut Deine Gesundheitswelt spielen auch genetische Veranlagungen eine Rolle, wobei ihr Einfluss bei unter 20 Prozent liegt. Der Fokus auf Lebensstilfaktoren zeigt, dass Interventionen zur Verlangsamung des Alterungsprozesses möglich sind. Verschiedene Anti-Aging-Medikamente, wie Resveratrol und Nikotinamid-Mononukleotid, sollen das biologische Altern auf zellulärer Ebene verzögern, auch wenn ihre langfristigen Auswirkungen noch erforscht werden müssen.
Gesundheitsförderung im Alter
Die Bedeutung der Gesundheitsförderung und Prävention bei älteren Erwachsenen wird immer deutlicher, besonders angesichts demografischer Entwicklungen. Ziel ist es, die allgemeinen Gesundheitsressourcen und Resilienz zu stärken. Präventionsmaßnahmen konzentrieren sich darauf, Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung profitieren ältere Erwachsene bis ins hohe Alter von gezielten Gesundheitsmaßnahmen, die handlungsfeld- und zielgruppenspezifisch ausgestaltet sind. Hierzu gehört auch die präzise Einschätzung individueller Alterungsprozesse.
Dies bringt es auf den Punkt: Ein aktiver Lebensstil, soziale Interaktionen und ein bewusster Umgang mit Ernährung sind Schlüsselfaktoren für ein gesundes Altern. Indem wir diese Aspekte in den Vordergrund stellen, können wir die Entwicklung von chronischen Krankheiten hinauszögern und die individuelle Lebensqualität nachhaltig verbessern.