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Karat feiert 50 Jahre Ostrock: Ein Musiker blickt zurück!

Claudius Dreilich, 54 Jahre alt und Sänger der legendären Ostrock-Band Karat, spricht mit Leidenschaft über seine Vorlieben für verschiedene Musikgenres. In einem Interview erzählt er, dass er sowohl Klassik als auch Punk schätzt und es liebt, zu Hause Schallplatten aufzulegen. Dreilich besucht häufig Konzerte, insbesondere von Punk-Bands, was seine vielseitige Musikalität unterstreicht. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Repertoire von Karat wider, die seit ihrer Gründung in der DDR im Jahr 1975 eine tragende Rolle in der Musikszene spielt.

Am 22. Februar 2025 feiert die Band ihr 50-jähriges Bestehen mit einem neuen Album und einer umfangreichen Jubiläumstournee. Dreilich, der 2005 das Erbe seines Vaters Herbert Dreilich übernahm, führt die Band weiterhin erfolgreich. Er erinnert sich an die Herausforderungen, die die Band nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2004 zu bewältigen hatte, und an die starke emotionale Verbindung zu ihren Fans, die trotz gewisser Veränderungen in der heutigen Zeit bleibt.

Ein Fan erinnert sich

Steven Reinfeld, ein langjähriger Fan der Band, reflektiert über seine ersten Erlebnisse mit Karat in den 1970er Jahren. Er erinnert sich lebhaft daran, wie er die Band erstmals im Programm des DDR-Jugendsenders DT64 hörte und wie der Song „König der Welt“ ihn nachhaltig prägte. Reinfeld hat über 40 Konzerte von Karat besucht und schätzt die Nähe zwischen der Band und ihren Anhängern, auch wenn er eine zunehmende Distanz bei aktuellen Auftritten bemerkt.

Sein erstes Konzert besuchte er am 28. Juni 1985 in Zwickau und erwarb das erste Karat-Album im Jahr 1978. Für 20 Ostmark wartete er vor dem Plattenladen, eine große Summe für einen Auszubildenden. Das Jubiläum der Band wird auch von Reinfeld mit großer Vorfreude erwartet, er sieht Potenzial für neue Chartplatzierungen und plant, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.

Musik im Kontext der DDR

Die Musikszene in der DDR war durch strenge staatliche Kontrolle geprägt. sogenannte Abweichler wurden von der Stasi verfolgt, während Bands wie Karat und ihre Kollegen in den 70er Jahren, darunter die Puhdys, die Musikkultur der damaligen Zeit maßgeblich prägten. Walter Ulbricht kritisierte die Beatmusik als „Waffe des kapitalistischen Gegners“, was die Herausforderungen der Musiker im sozialistischen System unterstreicht. Die Künstleragenturen der DDR ermöglichten ihnen gelegentlich Auftritte im Westen, jedoch behielt der Staat einen Großteil der Gagen.

Die Beliebtheit von Bands führte letztlich dazu, dass die DDR-Schallplattenindustrie von diesen Einnahmen profitierte. Gleichzeitig waren Platten aus dem Westen rar, was die musikalische Grundausbildung für viele Künstler zu einer Voraussetzung ihrer Karriere machte. Künstler wie Dierich Kessler sahen sich trotz ihres Talents repressiven Maßnahmen ausgesetzt, die den Einfluss der westlichen Musik eindämmen sollten.

In diesem historischen Rahmen blickt Claudius Dreilich nun in die Zukunft. Mit der bevorstehenden Veröffentlichung des neuen Albums und der Tournee „Karat 50“ wird die Band nicht nur ihr Erbe feiern, sondern auch neue Akzente setzen und ihre Fans weiterhin begeistern. Dreilich ist entschlossen, die Tradition seiner Band fortzuführen und die Nähe zu ihren Anhängern zu bewahren.

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nordkurier.de
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moz.de

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