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Gemeinsam gedenken: Frankenthal sucht kreative Beiträge zum 80. Kriegsende

Im Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und das Ende des nationalsozialistischen Terrors zum 80. Mal. Dies nimmt die Stadt Frankenthal zum Anlass, gemeinsam mit den Kirchen eine umfassende Gedenkveranstaltung zu planen, die alle Mitglieder der Stadtgesellschaft einbezieht. Oberbürgermeister Nicolas Meyer unterstreicht die Bedeutung dieses Gedenkens für Frieden, Versöhnung und Toleranz. Besonders betont wird die Notwendigkeit, die Erinnerung an historische Ereignisse lebendig zu halten.

Am 8. Mai 2025 soll ein ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Dreifaltigkeit stattfinden, dem eine offizielle Gedenkveranstaltung folgt. Die Stadtverwaltung ruft Bürger, Schulen, Vereine und Institutionen dazu auf, kreative Beiträge wie Präsentationen, Vorführungen oder Projekte einzureichen. Diese sollen die gemeinsame Gestaltung des Gedenkens widerspiegeln, ein Punkt, den auch Pfarrer Andreas Rubel hervorhebt. Projekte und Ideen müssen bis zum 28. Februar 2025 über ein Online-Kontaktformular eingereicht werden.

Ein Aufruf zur aktiven Mitgestaltung

Für die Gedenkveranstaltungen sollen auch thematisch bezogene Ausstellungen eröffnet werden. Zudem wird nach historischen Bilddokumenten aus der Kriegs- und Nachkriegszeit in Frankenthal gesucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt stark zerstört; fast 80 Prozent der Stadtfläche war betroffen. Der verheerende Luftangriff vom 23. September 1943 hatte viele markante Wahrzeichen Frankenthals vernichtet.

In der Stadtgeschichte ist die juristische Aufarbeitung der NS-Zeit als ein langwieriger Prozess verankert. Dies wird besonders wichtig, wenn die Stadtgesellschaft am 8. Mai 2025 zusammenkommt, um Perspektiven für eine gemeinsame, friedliche Zukunft zu entwickeln. In diesem Kontext wird die Bedeutung des Gedenkens an die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs immer wieder thematisiert.

Erinnerungskultur in der europäischen Perspektive

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschäftigt die Deutschen und Europäer zudem die Frage nach der angemessenen Erinnerungskultur. Gerade aktuelle deutsch-polnische Debatten zeigen, dass das Gedenken an die polnischen Opfer der NS-Besatzung dringlicher denn je ist. Gleichzeitig bleibt das Wissen über die Flucht, Vertreibung und Deportation während und nach dem Krieg in der Gesellschaft unzureichend. Dies wurde auch im Rahmen des Projektverbunds „80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa“ thematisiert, der die Herausforderungen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit diesen Themen beleuchtet.

Die Enkelgeneration der Opfern zeigt zunehmend Interesse an diesen komplexen Themen. Es ist notwendig, empathisch mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven umzugehen, um einen Dialog zwischen Ost und West zu fördern. Solche Auseinandersetzungen sind zentral für eine Zusammenarbeit in Europa, insbesondere im Kontext der aktuellen geopolitischen Herausforderungen.

In Frankenthal liegen die Ansprechpartner für die Gedenkveranstaltung bei Jennifer Speiger und Julia Gandyra, die über die E-Mail-Adressen ehrenamt@frankenthal.de und mitreden@frankenthal.de kontaktiert werden können. Weitere Informationen und das Kontaktformular sind online unter www.frankenthal.de/mitreden verfügbar. Die Stadt und ihre Kirchen setzen auf ein tiefgreifendes und gemeinsames Gedenken, das das Bewusstsein für Frieden und Versöhnung stärkt.

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Frankenthal, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
frankenthal.de

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