DuisburgLöhneOberhausen

Insolvenz bei Kodi: Edeka und Tedi im Übernahme-Rausch!

Der Non-Food-Discounter Kodi befindet sich seit November 2024 in einem kritischen finanziellen Zustand und hat am 28. Oktober 2024 beim Amtsgericht Duisburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Dieses Verfahren bietet der Kodi Diskontläden GmbH die Möglichkeit, sich eigenständig zu sanieren und dabei eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, die noch nicht eingetreten ist, aber in naher Zukunft erwartet wird. Das Unternehmen mit Sitz in Oberhausen betreibt rund 240 Filialen, hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, und beschäftigt über 1.800 Mitarbeiter.

Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens, welches die Eigenverwaltung des Unternehmens ermöglicht, hat das Amtsgericht Duisburg am gleichen Tag auch die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Ein vorläufiger Sachwalter, Dr. Marc d‘Avoine von ATN Rechtsanwälte, wurde eingesetzt, um die Sanierungsbemühungen zu überwachen und zu unterstützen. Dies bedeutet, dass Kodi innerhalb von drei Monaten einen Sanierungsplan erstellen muss, der sowohl dem Gericht als auch den Gläubigern vorgelegt wird.

Potenzielle Übernahme durch Marktteilnehmer

Mehrere Interessenten haben bereits Interesse an den 238 Filialen von Kodi bekundet. Unter den potentiellen Käufern befinden sich die Supermarktketten Edeka Rhein-Ruhr, die die Flächen über ihren Getränkemarkt trinkgut nutzen möchten, sowie Tedi. Edeka ist entscheidend, da die Räumlichkeiten der Kodi-Märkte oft für klassische Edeka-Läden zu klein sind. Zudem verhandelt Canan Karadag, Betreiber der türkischen Supermarkt-Kette Karadag, über die Übernahme von mindestens zehn Standorten, um seine Geschäftszahlung zu verdoppeln.

Dies geschieht in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von einer konjunkturellen Schwäche und steigenden Lebenshaltungskosten geprägt ist. Geopolitische Unsicherheiten haben zu einer Konsumzurückhaltung im Non-Food-Discountbereich geführt, was die Situation von Kodi zusätzlich belastet. Die Auswirkungen der Inflation sind spürbar und haben die Notwendigkeit hervorgehoben, betriebliche Strukturen an die aktuellen Marktanforderungen anzupassen und eine breite Sanierung einzuleiten.

Der Sanierungsplan und die nächsten Schritte

Für Kodi besteht die Hoffnung, die Insolvenz durch einen genehmigten Sanierungsplan und die Aufhebung des Schutzschirmverfahrens abzuwenden. Der planmäßige Geschäftsbetrieb wird bis zur Vorlage des Sanierungsplans im Frühjahr 2025 uneingeschränkt fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter für Dezember 2024 bis Februar 2025 sind über Insolvenzgeld gesichert, was die Unsicherheit für die Belegschaft mindert.

Die Herausforderungen, denen sich Kodi gegenübersieht, verdeutlichen die Komplexität des aktuellen Marktes im Bereich des Non-Food-Handels. Dennoch bietet das Schutzschirmverfahren eine wichtige Chance, um die Geschäfte fortzuführen und die Weichen für eine nachhaltige Sanierung zu stellen. Damit sollen nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Interessen der Gläubiger gewahrt werden.

Eine positive Wende in den Verhandlungen könnte Kodi in eine stabilere Zukunft führen, sofern der Sanierungsplan von den Gläubigern und dem Gericht angenommen wird. Die nächsten Monate werden entscheidend sein für die weitere Entwicklung des Unternehmens.

Für weitere Informationen ist die komplette Berichterstattung auf Ruhr24, der Pressemitteilung von ATN Rechtsanwälte und den rechtlichen Grundlagen auf anwalt.de zu finden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Oberhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Beste Referenz
ruhr24.de
Weitere Infos
atn-ra.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert