
Am 17. Februar 2025 fand ein bemerkenswertes Testspiel der B-Junioren des FSV Rheinfelden gegen den JFV Region Laufenburg statt, bei dem die jungen Schiedsrichter-Praktikantinnen Samira Imeri und Aila Ljaci eine besondere Rolle einnahmen. Die beiden Mädchen, die beide 14 Jahre alt sind und aktiv bei den B-Juniorinnen des FSV spielen, wurden von Ramon Leisinger, dem Obmann der Hochrhein-Schiedsrichter, angeleitet und unterstützt, um sich für ein Schiedsrichter-Praktikum zu begeistern. Schiedsrichter Andreas Holub, der in der Landesliga tätig ist, unterstrich während des Spiels die Bedeutung weiblicher Schiedsrichter und die somit bestehenden Karrierechancen für Mädchen.
Zu Beginn des Spiels erklärte Holub den Praktikantinnen seine Ausrüstung und die wesentlichen Aufgaben, die ein Schiedsrichter sowohl vor, während als auch nach dem Spiel übernimmt. Während ihrer Tätigkeit bei der Platzkontrolle entdeckten Samira und Aila ein kleines Loch im Tornetz, das jedoch als unproblematisch eingestuft wurde. Nach der ersten Halbzeit fand eine Besprechung statt, in der Holub den beiden Mädchen weiterhin anschaulich erklärte, wie man Entscheidungen trifft und gave Tipps. Samira bemerkte, wie anstrengend es ist, dem Spielgeschehen aufmerksam zu folgen und mitzulaufen, während Aila, die im Tor spielt, das Spiel aus einer neuen Perspektive erlebte.
Interesse an einer Schiedsrichterkarriere
Nach dem spannenden Match, das mit einem 4:3-Sieg für die Jungs aus Laufenburg endete, zeigten beide Praktikantinnen großes Interesse daran, selbst Schiedsrichterinnen zu werden. Auf die Frage nach dem nächsten Schritt erwiderte Ramon Leisinger, dass er das Praktikum als ersten Schritt zur Gewinnung neuer Schiedsrichter ansieht. Samira und Aila planen, an einem Online-Kurs für Schiedsrichter teilzunehmen und hoffen, so den Grundstein für ihre Zukunft im Schiedsrichterwesen zu legen.
Der Bedarf an neuen Schiedsrichtern ist nicht nur in Rheinfelden spürbar. Auch die Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin und Hertha BSC haben sich der Herausforderung angenommen, die Ausbildungsstrukturen im Schiedsrichterwesen zu professionalisieren. Laut Zeit stellen die beiden Vereine Qualifizierungsorte zur Verfügung und sind bereit, die Kosten für Lehrpersonal sowie die Organisation der Anfänger-Lehrgänge zu übernehmen. Ziel dieser Initiative ist es, mehr Jugendliche, darunter auch Mädchen, für das Schiedsrichterwesen zu gewinnen.
Ausbildungsperspektiven und Initiativen
Die ersten gemeinsamen Lehrgänge für Jugendliche ab 14 Jahren sind bereits für das Jahr 2023 geplant. Der Unterricht wird ein intensives Programm aus Theorie- und Praxiseinheiten umfassen, das vom 30. Januar bis 5. Februar dauern wird. Die Einbindung der Bundesliga-Vereine spiegelt den Trend wider, dass immer mehr Organisationen versuchen, die Schiedsrichter-Ausbildung attraktiver und zugänglicher zu gestalten.
Zusätzlich dazu gibt es auch spezifische Programme für Frauen, um die Geschlechtervertretung im Schiedsrichterwesen zu fördern. In mehreren bayerischen Bezirken finden ab Oktober 2024 kostenlose Kurse statt, die darauf abzielen, insbesondere Frauen für das Schiedsrichterwesen zu interessieren. Termine und Veranstaltungsorte sind bereits festgelegt, um möglichst vielen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, wie auf bfv.de beschrieben.
Mit Initiativen wie diesen wird deutlich, dass das Schiedsrichterwesen offen für Nachwuchs ist und gezielt neue Talente gefördert werden, auch auf Seiten der Frauen. Der Einsatz der beiden angehenden Schiedsrichterinnen Samira und Aila ist ein Schritt in die richtige Richtung, und wer weiß, vielleicht tanzen eines Tages auch sie nach ihrer eigenen Pfeife.