
Am 20. Februar 2025 wurde ein 18-jähriger Russe am Hauptstadtflughafen BER in Brandenburg festgenommen. Dieser steht im Verdacht, einen politisch motivierten Anschlag in Berlin vorbereitet zu haben. Die Festnahme fiel in die Zeit, als der Verdächtige offenbar ausreisen wollte, um sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) anzuschließen. Ein möglicher Anschlagsort könnte die israelische Botschaft in Berlin gewesen sein, wie Tagesschau berichtet.
Der Festgenommene war Bestandteil einer dreiköpfigen Gruppe, deren zwei Mitglieder mittlerweile Deutschland verlassen haben, um in Somalia dem IS beizutreten. In Reaktion auf die Festnahme durchsuchte die Polizei die Wohnungen der Verdächtigen. Ein Syrer, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen steht, wird jedoch nur als Zeuge betrachtet.
Ermittlungen und Bedrohungslage
Die Ermittlungen werden von der Generalstaatsanwaltschaft geführt. Ein Haftbefehl wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat wurde bereits erlassen. Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums in Potsdam unterstrich die Ernsthaftigkeit der Bedrohungslage, da der Festgenommene zuvor nicht wegen Straftaten aufgefallen war.
Das Risiko islamistischen Terrors in Deutschland ist in den letzten Monaten angestiegen. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wird von einer intensiveren Bedrohung durch jihadistische Gruppierungen und Einzeltäter ausgegangen. Diese Entwicklungen stehen im Kontext der 27.200 Personen, die laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz als islamistisch gefährlich eingestuft werden, wobei 10.500 davon dem Salafismus angehören. Der Rückgang der Reisebewegungen zu Jihadschauplätzen seit 2015 ist dabei bemerkenswert, da seither über 1.150 Personen aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak gereist sind, jedoch etwa 40% davon inzwischen zurückgekehrt sind. Diese Rückkehrer stellen ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, vor allem wenn sie militärische Erfahrungen mitgebracht haben.
Vergangene Anschläge und Herausforderungen
Die Sicherheitsbehörden sehen sich nach mehreren islamistisch motivierten Anschlägen zwischen 2023 und 2024 mit den Herausforderungen konfrontiert, diese Bedrohungen zu managen. Zu den erwähnenswerten Vorfällen zählen die Messerangriffe in Solingen und Mannheim sowie weitere Ereignisse, bei denen eine klare Verbindung zu jihadistischen Ideologien festgestellt wurde. Besonders alarmierend ist die Einschätzung, dass die jihadistische Ideologie weiterhin in Europa, insbesondere in Deutschland, präsent ist und terroristische Organisationen wie der IS und al-Qaida im Fokus stehen.
Die aktuellen Ereignisse rund um die Festnahme in Brandenburg verdeutlichen die fortwährende Herausforderung für die Sicherheitskräfte im Umgang mit dem islamistischen Terrorismus und die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen, um den Gefahren von innen entgegenzuwirken.