
In Niedersachsen kam es kürzlich zu einer riskanten Verfolgungsjagd, die wegen der hohen Geschwindigkeit und des gefährlichen Fahrverhaltens des flüchtigen Fahrers für große Aufregung sorgte. Am Donnerstagvormittag, dem 21. Februar 2025, unternahm ein 30-jähriger VW-Fahrer aus dem Kreis Börde einen verzweifelten Versuch, sich der Polizei zu entziehen, als diese ihn in Velpke kontrollieren wollte. Laut tag24 gab der Fahrer kräftig Gas und raste mit hoher Geschwindigkeit durch Wohngebiete, wobei er in enge Kurven driftete und dadurch Fußgänger in Gefahr brachte.
Die Verfolgungsjagd nahm ihren gewalttätigen Verlauf, als das Flüchtige Fahrzeug in der Bahnhofstraße kurz zum Stehen kam, jedoch prompt wieder beschleunigte und ein Polizeiauto touchierte. Der Fahrer versuchte, mit dem Rückwärtsgang zu wenden, was zu einer weiteren Kollision mit dem Streifenwagen führte. Während seiner Flucht setzte er sich in Richtung Meinkot in Bewegung und geriet schließlich am Ortsausgang von Velpke von der Fahrbahn ab, bevor er auf einem Acker zum Stillstand kam. Die Kontrolle der Polizei ergab, dass der Fahrer keine gültige Fahrerlaubnis besaß und Drogen konsumiert hatte. Sowohl am VW Passat als auch am Polizeifahrzeug entstand erheblicher Sachschaden, der Passat erlitt einen Totalschaden, während ein Strafverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet wurde.
Gefährliche Situationen für Beamte
Ein weiterer Vorfall in Niedersachsen beweist, dass Verfolgungsfahrten nicht nur für die angehaltenen Fahrer gefährlich sind, sondern auch für die eingesetzten Polizeibeamten. Am 12. Februar 2025 ereignete sich in Edewecht ein schwerer Vorfall, bei dem ein 63-jähriger Autofahrer unter dem Verdacht des versuchten Totschlags ermittelt wird. Die Polizei wollte den Fahrer kontrollieren, da dessen Fahrzeug keine Kennzeichen aufwies. Der Mann flüchtete mit hoher Geschwindigkeit und kollidierte dabei mit einem Polizeibeamten.
Der Vorfall eskalierte, als der Autofahrer auf die Beamten fuhr, was dazu führte, dass ein Polizist seine Dienstwaffe zückte und einen Schuss abgab, der das die Flucht fortsetzende Fahrzeug grazte. Der 63-Jährige setzte seine Flucht fort, wendete in einer Sackgasse und kollidierte mit mehreren geparkten Autos, bevor er festgenommen wurde. Nach einer ärztlichen Begutachtung wurde er wegen einer „erheblichen Gefahr“ für Dritte in eine Psychiatrie eingewiesen. Der Vorfall stärkt die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Polizisten bei Verfolgungsjagden und verdeutlicht die Risiken, die sowohl für die Beamten als auch für die Zivilbevölkerung bestehen können.
Rechtslage und Sicherheitsgründe
Verfolgungsfahrten sind in Deutschland ein alltägliches Phänomen, das oft aus Verkehrskontrollen resultiert. Laut einem Bericht von Chip gab es 2022 allein in Nordrhein-Westfalen 1.164 Verfolgungsjagden. Dabei erkennen die Beamten, dass manchmal die Flucht des Fahrers auf das Fehlen einer Fahrerlaubnis, Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder das Verstecken von Vergehen zurückzuführen ist. Eine Verfolgung darf allerdings nur unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips erfolgen; dies beinhaltet die Pflicht, gewaltsame Maßnahmen wie Rammen oder den Einsatz von Schusswaffen als letztes Mittel zu nutzen.
Die Polizei kann in solchen Situationen von bestimmten Vorschriften befreit werden, ist jedoch dazu verpflichtet, Schäden zu minimieren. Dennoch zeigen Vorfälle wie in Velpke und Edewecht, wie schnell eine Verkehrskontrolle in eine gefährliche Verfolgungsfahrt umschlagen kann – sowohl für die Polizisten als auch für unschuldige Bürger.
Zeugen des Vorfalls in Velpke werden gebeten, sich bei der Polizeistation unter der Telefonnummer 05364/947220 zu melden, um zur Aufklärung beizutragen.