Leipzig

Russische Truppen nutzen US-Satelliten für geheime Funkkommunikation

In einem besorgniserregenden Entwicklungen im Ukraine-Konflikt haben russische Truppen ungesicherte US-Militärsatelliten für ihre Kommunikation genutzt. Diese Satelliten, bekannt als UHF Follow-On (UFO), wurden zwischen 1993 und 2003 ins All gebracht und agieren im UHF-Spektrum als einfache Funkverstärker. Die offenenÜbertragungen ermöglichen es nicht-militärischen Nutzern, inklusive russischen Streitkräften, diese Technologien zu verwenden. Laut dem Bericht von T-Online erreichen empfangene unverschlüsselte russische Funkgespräche von Soldaten über Plattformen wie WebSDR, was es ermöglicht, Funksignale in Echtzeit zu empfangen und auszuwerten.

Gabe Emerson von „saveitforparts“ berichtet, dass russische Soldaten besorgt über ihre Situation sprechen und offen über eroberte Gebiete diskutieren. Auf verschiedenen Frequenzen sind zudem russische Propaganda und Musik zu hören. Trotz Versuchen, diese Funksignale zu stören, wird vermutet, dass die Nutzung der US-Satelliten durch russische Truppen aufgrund eingeschränkter Funktionalität ihrer eigenen Kommunikationsmittel notwendig wurde. Frühere Muster zeigen, dass russische Soldaten auch Plattformen wie Discord, die über Starlink zugänglich waren, verwendet haben, bevor der Zugang im Land gesperrt wurde.

Gräueltaten und Abhörmaßnahmen

Parallel zu diesen Entwicklungen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) russische Funksprüche abgefangen, die beunruhigende Aufschlüsse über Gräueltaten an Ukrainern geben. Laut Tagesschau enthalten diese Nachrichten Hinweise auf Folter und Morde, besonders in der Region Butscha. Einzelne Funksprüche beschreiben, wie Soldaten Zivilisten, etwa auf Fahrrädern, erschossen haben. Der BND hat bestätigt, dass forensische Beweise existieren, die Verantwortliche für die Gräueltaten identifizieren.

In geheimen Zusammenkünften wurden Bundestagsabgeordnete über die abgehörten Kommunikationsinhalte informiert, die auf den Einsatz paramilitärischer Gruppen hinweisen. Diese militärische Strategie scheint in Einklang mit Anweisungen der russischen Führung zu stehen. Der BND plant, seine Erkenntnisse dem Generalbundesanwalt zur Verfügung zu stellen, der bereits Ermittlungen zu den Kriegsverbrechen in der Ukraine aufgenommen hat.

Die Rolle der Medien im Krieg

Vor dem Hintergrund dieser militärischen und kommunikativen Dynamiken lenkt der Medienwissenschaftler Michael Haller die Aufmerksamkeit auf die Rolle von Journalismus in Kriegsgebieten. In einem Vortrag stellte er die Zuverlässigkeit journalistischer Berichterstattung und die Gefahr der Zensur in Frage. Er argumentiert, dass unabhängige Kriegsberichterstattung essenziell ist, um Transparenz zu garantieren. Historisch gesehen haben Medien oft die Perspektive des Militärs eingenommen, was zu einer selektiven Berichterstattung führen kann.

Haller kritisiert, dass gegenwärtige Berichte vorwiegend durch ein Werteverständnis geprägt sind, das sich an der transatlantischen Allianz orientiert. Diese Themenvielfalt wird als entscheidend erachtet, um ein umfassenderes Bild der Ereignisse zu erhalten, das über die gängigen Narrative hinausgeht. Seinen Worten zufolge wurde das Symposium, in dem diese Details erörtert wurden, am 8. Oktober 2024 in Leipzig durch die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig organisiert.

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Butscha, Ukraine
Beste Referenz
t-online.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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