
Die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried hat am Mittwochabend auf der A3 in Fahrtrichtung Frankfurt eine erfolgreiche Kontrolle durchgeführt. Im Zuge dieser Maßnahme wurde ein Mercedes angehalten, in dem sich zwei Männer im Alter von 27 und 30 Jahren befanden. Bei einer Durchsuchung des Fahrzeugs kam nicht nur ein verbotener Pfefferspray zum Vorschein, sondern auch etwa ein Kilogramm Kokain sowie Bargeld in einer niedrigen vierstelligen Summe. Diese Feststellungen führten zur Beschlagnahme von Drogen und mutmaßlichem Drogengeld. Die beiden Männer wurden daraufhin zur Dienststelle verbracht, wo die Kriminalpolizei Würzburg die Ermittlungen übernahm. Die Staatsanwaltschaft erließ Untersuchungshaftbefehle wegen des dringenden Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Beide Verdächtigen befinden sich mittlerweile in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten, wie inFranken.de berichtet.
Ein weiterer Vorfall im Zusammenhang mit Drogen auf deutschen Autobahnen ereignete sich am 9. Januar 2025 bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A3 in Idstein. Ein Lastwagen aus Spanien verunglückte, wobei die Bergung des Fahrzeugs 26 Tonnen Mandarinen und 51 Kilogramm Marihuana offenbarte. Die Zollfahndung und das Hessische Landeskriminalamt entdeckten das versteckte Cannabiskraut in mehreren Sporttaschen. Der 50-jährige Lkw-Fahrer, der sich bei dem Unfall verletzte und ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wird nun wegen illegaler Einfuhr von Cannabis in nicht geringer Menge vorläufig festgehalten. Die Ermittlungen werden von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift in Hessen geleitet. Diese Gruppe bekämpft seit 2012 die organisierte und schwere Rauschgiftkriminalität, insbesondere im grenzüberschreitenden Kontext, so BYC News.
Rauschgiftkriminalität in Deutschland
Die Vorfälle verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, denen sich die deutschen Behörden im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität gegenübersehen. Im Jahr 2022 wurden von der deutschen Polizei 346.877 Rauschgiftdelikte registriert, was einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Aufklärungsquote sank leicht auf 90,8 %. Cannabis bleibt dabei die am häufigsten konsumierte Droge. Die meisten Rauschgiftdelikte, etwa zwei Drittel, beziehen sich auf die Verwendung von Cannabissorten.
Die Sicherstellungen verliefen ebenfalls besorgniserregend: Im Jahr 2023 wurden 20,9 Tonnen Marihuana und 43 Tonnen Kokain sichergestellt, wobei die Kokain-Delikte um 27,4 % zunahmen und ihre Menge sich verdoppelt hat. Die Drogen gelangen zumeist aus Südamerika nach Europa. Der Handel mit großen Mengen sowie die Einfuhr von Cannabisprodukten bleibt trotz des neuen Gesetzes zur Regulierung von Konsum-Cannabis ab April 2024 weiterhin strafbar. Die Polizei setzt umfassende Maßnahmen an sämtlichen Punkten der Logistikkette ein, um der Rauschgiftkriminalität entgegenzutreten, wie das Bundeskriminalamt BKA in seinem aktuellen Bericht erläutert.