
Am 23. Februar 2025 fand der mit Spannung erwartete deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Hürth statt. Die Veranstaltung, moderiert von Barbara Schöneberger, hatte das Ziel, den deutschen Act für das Finale in Basel im Mai auszuwählen. Die Jury bestand aus bekannten Persönlichkeiten der Musikbranche, darunter Stefan Raab, Yvonne Catterfeld, Max Giesinger und Elton.
Insgesamt traten im Halbfinale 14 Kandidaten auf, die um die begehrten neun Plätze für das ESC-Finale kämpften. Alle Teilnehmer präsentierten dabei eigene Songs, die für den Wettbewerb geeignet sind. Die Band Feuerschwanz, bekannt für ihren Mittelalter-Rock, konnte mit ihrem Song „Knightclub“ überzeugen und erreichte das Finale. Auch die Alternative-Pop-Band COSBY schaffte es ins Finale mit dem Titel „I’m Still Here“.
Einzigartige Auswahlverfahren
Stefan Raab, der als kreativer Kopf hinter dem Vorentscheid fungierte, wies darauf hin, dass die Auswahl der Teilnehmer nicht ausschließlich auf musikalischem Talent basiere. Vielmehr sei es wichtig, den Geschmack der Zuschauer in Europa zu treffen. Um dies zu gewährleisten, implementierte Raab ein „ausgefuchstes Punktesystem“ zur Entscheidungsfindung.
Bei den Shows vor dem Halbfinale, die zur Qualifizierung dienten, hatten die Acts die Möglichkeit, sich in zwei weiteren Runden mit Coversongs oder eigenen älteren Titeln zu präsentieren. Während die Jury in der Vorrunde entscheidend war, können im Finale die Zuschauer über den Gewinner abstimmen.
Die Veranstaltungsreihe umfasst insgesamt vier Shows, von denen die zweite und dritte bereits stattfanden. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Bewerbungsfrist bis zum 28. November 2024 offen war und spannende 3.281 Bewerbungen eingingen. Die Auswahl der 24 Acts, die sich den Zuschauern präsentieren durften, wurde durch Raab und sein Team getroffen.
Ein Blick auf die ESC-Geschichte Deutschlands
Deutschland hat eine lange Geschichte beim Eurovision Song Contest. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1956 hat das Land ununterbrochen teilgenommen, mit Ausnahme von 1996, als der Beitrag die Audio-Vorauswahl nicht überstand. Als eines der „Big Five“-Länder ist Deutschland automatisch für das Finale qualifiziert. Bisher gewann Deutschland zweimal: 1982 mit „Ein bißchen Frieden“ von Nicole und 2010 mit „Satellite“ von Lena.
In den letzten Jahren war jedoch ein Trend zu verzeichnen, der die deutschen Platzierungen im Wettbewerb betrifft. Die letzten Platzierungen seit 2021 haben Fragen zur Wettbewerbsstrategie aufgeworfen. Allerdings gelang es Michael Schulte 2018 mit dem vierten Platz, die beste Platzierung im 21. Jahrhundert für Deutschland zu erreichen. Nach dem ESC 2024, bei dem Isaak den 12. Platz belegte, bleibt abzuwarten, wie sich die deutschen Künstler im kommenden Wettbewerb schlagen.
Die endgültigen Ergebnisse des Vorentscheids wurden am 1. März 2025 um 20:15 Uhr live im Ersten bekanntgegeben. Die Veranstaltung wird auch auf eurovision.de sowie in der ARD Mediathek und auf ONE übertragen. Die Liveshow dauerte länger als geplant und endete um 23:38 Uhr. Raab schloss mit den Worten: „Wir schmeißen niemanden raus. Wir lassen nur Leute weiter.“
Die Vorfreude auf das Finale in Basel wächst, und die Fans sind gespannt, welcher der neun qualifizierten Acts Deutschland vertreten wird.