
Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat sich deutlich gegen die AfD positioniert. In seinen jüngsten Äußerungen erklärte er, dass er bereit wäre, mit einem Spieler, der für die Partei Werbung macht, ins Gespräch zu kommen und dessen Einstellung zu hinterfragen. Er betonte jedoch, dass er seine Meinung nicht dem gesamte FC Bayern aufzwingen möchte und die Spieler aus eigener Überzeugung handeln sollten. Diese Stellungnahme kommt nicht überraschend, da Hoeneß bereits bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer seine ablehnende Haltung zur AfD kundtat.
Hoeneß engagiert sich aktiv in der Bekämpfung von Rassismus und unterstützt Initiativen wie „Rot gegen Rassismus“. Der FC Bayern betrachtet er als Vorbild für Integration, besonders da über 50% der Jugendspieler Migrationshintergrund haben. „Ich mache mir wirklich Sorgen über die Entwicklung in Deutschland und die AfD“, sagte Hoeneß, was seine Besorgnis über die gesellschaftliche Stimmung weiter untermauert. Er plant, die ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl während eines Spiels gegen Eintracht Frankfurt zu verfolgen und bezeichnet den Wahltag als Wendepunkt für die Gesellschaft.
Integration im Fußball
Im Kontext des Fußballs spielt das Thema Rassismus eine bedeutende Rolle. Deutschland wird die Fußball-Europameisterschaft 2024 ausrichten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat eine Anti-Rassismus-Kampagne mit dem Namen „Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus“ gestartet, die sich nicht nur an Profivereine richtet, sondern auch an lokale Amateurmannschaften. Diese sind häufig die erste Anlaufstelle für junge Migrant:innen und Flüchtlinge, was die Integration fördert.
- In der Bundesliga 2020/21 betrug der Anteil schwarzer Spieler 20,6%, während es keinen schwarzen Torwart gab.
- 87% der Führungspositionen im europäischen Männerfußball waren 2022 mit weißen Männern besetzt.
- Eine Studie zeigt einen Anstieg rassistischer Vorfälle im Fußball, trotz des DFB, der einen Rückgang meldet.
Der Fußerball bietet Potenzial zur Integration und zum Zusammenbringen von Menschen. Dennoch bleibt der Sport nicht frei von Rassismus, sowohl in expliziten als auch in impliziten Formen. Diskriminierung zeigt sich häufig in Stereotypen und der Überrepräsentation weißer Spieler in leitenden Positionen. Ein weiteres Problem ist die „Farbenblindheit“, eine Einstellung, die strukturellen Rassismus übersehen lässt.
In weiteren Entwicklungen haben Spieler wie Jude Bellingham und Vinícius Júnior auf die mangelnde Repräsentation und die Schwierigkeiten im Umgang mit Rassismus hingewiesen. Letzterer berichtete von eigenen Erfahrungen mit rassistischen Beschimpfungen, die seine Leidenschaft für den Sport beeinträchtigen. Solche Aussagen verdeutlichen, dass trotz aller positiven Entwicklungen, Nachholbedarf in der Sensibilisierung und Bekämpfung von Rassismus im Fußball besteht.
Hoeneß‘ Engagement und die DFB-Kampagne sind Schritte in die richtige Richtung, um Rassismus im Fußball zu bekämpfen und durch Bildung und bessere Repräsentation im Sport Veränderung zu bewirken. Nur so kann der Fußball als ein Ort des Miteinanders und der Integration weiter gestärkt werden.
Für weitere Informationen siehe zvw.de und spiegel.de. Mehr zum Thema Rassismus im Fußball finden Sie auch auf bpb.de.