
Christian Wück ist der neue Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen und steht vor einer entscheidenden Herausforderung. Nach seinem ersten Pflichtspiel, das das Nations-League-Auftaktspiel gegen die Niederlande mit einem 2:2 endete, äußerte Wück seine Unzufriedenheit über die Leistung seiner Mannschaft. Diese habe in bestimmten Momenten „viel zu lasch“ agiert, was insbesondere im Hinblick auf das kommende Spiel gegen Österreich gefordert wird. Dieser Vergleich wird entscheidend sein, da Österreich sein erstes Spiel gegen Schottland mit 1:0 gewonnen hat. Wück betont die Notwendigkeit, aus den „Lehrmomenten“ zu lernen, um sich defensiv zu verbessern. Sein Ziel ist es, eine klare Struktur und Zuordnung in der Abwehr zu etablieren, um den Anforderungen der nächsten Spiele gerecht zu werden.
Das nächste Duell steht am Dienstag um 18:15 Uhr im Nürnberger Max-Morlock-Stadion an. Wück erwartet eine drastische Steigerung in der Defensive. Die Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken gab bereits zu, dass es Abstimmungsprobleme in der Abwehr gab, sieht aber Fortschritte im Spielverlauf. Die Kritik an der passiven Haltung der Abwehr, besonders bei den Gegentoren, ist deutlich. Kapitänin Giulia Gwinn vermied beim 2:2 die Torschützin Lineth Beerensteyn zu beachten, was für Wück unerlässlich ist. Zudem hebt er die positive Rolle von Spielerinnen wie Klara Bühl hervor, die das 1:1 durch Lea Schüller vorbereitete, und Jule Brand, die Nüsken beim 2:1 assistierte.
Christian Wücks neue Rolle
Mit seiner offiziellen Vorstellung als Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft begann für Wück ein neuer Abschnitt. Der erfahrene Trainer, der seit 2011 in verschiedenen Funktionen für den DFB tätig ist, hat bereits Erfolge mit der U 17-Juniorenmannschaft gefeiert. Er führte diese im Jahr 2023 zur Weltmeisterschaft in Indonesien und zum EM-Titel im Juni des gleichen Jahres. Assistiert wird er von Maren Meinert und Saskia Bartusiak, die beide über umfangreiche Erfahrung auf höchstem Niveau verfügen. Meinert wird sich auf die Offensive konzentrieren, während Bartusiak die Defensive leitet.
Wück hat klare Vorstellungen von der Entwicklung der individuellen Fähigkeiten seiner Spielerinnen. Er sieht es als seine Verantwortung, das Team für die Zukunft wettbewerbsfähig zu machen. Bei einer Pressekonferenz am DFB-Campus in Frankfurt unterstrich er die Vorteile der Zusammenarbeit mit erfahrenen Nationalspielerinnen. DFB-Präsident Bend Neuendorf lobte Wücks Fähigkeit, Persönlichkeiten zu entwickeln und Teams zu formen.
Die nächsten Herausforderungen
Wücks erstes offizielles Spiel als Trainer wird am 25. Oktober gegen England im Wembley-Stadion stattfinden, gefolgt von einem Heimspiel gegen Australien am 28. Oktober in Duisburg. In den kommenden Monaten wird sich das Team außerdem auf die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 vorbereiten, beginnend am 5. April 2024 in Österreich.
Zusätzlich spielt der DFB eine Rolle in der Bewerbung um die Ausrichtung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027, gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden. Die Entscheidung darüber wird am 17. Mai beim FIFA-Kongress in Bangkok getroffen. Mit diesen Herausforderungen vor Augen steht Wück vor der Aufgabe, seine Spielerinnen optimal vorzubereiten und das Team für die bevorstehenden Wettbewerbe zu stärken.