
Ryanair hat kürzlich bedeutende Änderungen in ihrem Flugangebot am Flughafen Nürnberg für den Sommer 2025 angekündigt. Lamezia Terme wird aus dem Flugplan gestrichen, während die Zielorte Cagliari, Valencia und Sevilla ab sofort wieder buchbar sind. Dies geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor, in der Marketingbeauftragter Marcel Meyer betont, dass der Flugplan dynamisch sei und die Airline die Nachfrage für die neuen Ziele weiterhin testen wolle. Diese neuen Entwicklungen nehmen im Kontext steigender Kosten eine wichtige Rolle ein.
Die Billigfluggesellschaft, die ihren Sitz in Dublin hat und 1985 gegründet wurde, ist bekannt für ihre aggressiven Preispolitik und hat sich seit dem Übernahme durch Michael O’Leary im Jahr 1993 als größte Fluggesellschaft Europas etabliert. Ryanair bedient zahlreiche Destinationen innerhalb der EU sowie spezielle Verbindungen nach Norwegen, der Schweiz und Nordafrika. In Deutschland bedient die Airline unter anderem zwölf Destinationen, wozu Nürnberg gehört, wo die Abfertigung in Abflughalle 1 erfolgt.
Kosten und Gebühren als Herausforderung
Einer der Hauptgründe für die Änderungen im Flugangebot sind die steigenden Flugsicherungsgebühren, die sich seit 2019 verdoppelt haben, sowie die national vorgegebene Luftverkehrssteuer, die von Ryanair scharf kritisiert wird. Ryanair sieht diese hohen Kosten als ein Hindernis für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit an. Ähnlich wie Ryanair hat auch Eurowings aus Kostengründen bereits Flüge am Hamburger Flughafen gekürzt.
Ein weiterer Punkt ist, dass Ryanair am Flughafen Nürnberg mit den Bedingungen „okay“ zufrieden ist, jedoch die Situation an anderen deutschen Flughäfen als überlegen wahrnimmt. Der Druck auf die Airline, diese Bedingungen zu verbessern, wird durch ihre Expansionspläne in andere deutsche Regionalflughäfen verstärkt, wo niedrigere Zugangskosten und konkurrenzfähige Gebühren herrschen. So plant Ryanair, im Sommer 2025 neue Flugzeuge in Baden-Baden und am Niederrhein/Weeze zu stationieren und insgesamt 800.000 neue Sitzplätze sowie 14 neue Strecken an fünf deutschen Regionalflughäfen anzubieten.
Forderungen nach Steuererleichterungen
Die aktuellen Entwicklungen im deutschen Luftverkehr werden auch durch die Forderungen des Airline-Verbandes BARIG beleuchtet, der die sofortige Abschaffung der Luftverkehrssteuer in Deutschland fordert. Der Verband argumentiert, dass die hohen Abgabenlasten die Erholung der Fluggesellschaften und die wirtschaftliche Situation im Vergleich zu anderen Ländern wie Schweden behindern, wo die Steuer bereits abgeschafft wurde.
Michael Hoppe, der Vorsitzende von BARIG, betont, dass der Luftverkehr ein wichtiger Wirtschaftsmotor sei, der für internationale Verbindungen und den Export entscheidend ist. Ohne eine Senkung der Steuer könnte das Wachstum der Branche gehemmt werden, was auch negative Auswirkungen auf die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen haben könnte.
Insgesamt bleibt abzuwarten, welche Schritte Ryanair unternehmen wird, um die neuen Herausforderungen zu bewältigen, und ob politische Maßnahmen zur Senkung der Luftverkehrssteuer ergriffen werden.
Für weitere Informationen zu Ryanair und ihren Flügen ab Nürnberg besuchen Sie inFranken, Flughafen.tips und Aviation Direct.