
In Rekum, unweit von Neuenkirchen, nehmen die Pläne für einen neuen Windpark Gestalt an. Aktuell beabsichtigt das Unternehmen Energiequelle, zwei alte Windräder durch modernere und leistungsstärkere Anlagen zu ersetzen. Diese neuen Windräder sollen eine Höhe von 245 Metern erreichen, während die bisherigen Turbinen lediglich 100 Meter hoch waren. Der Rotordurchmesser wird mit 163 Metern angegeben, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den 70 Metern der alten Windkraftanlagen darstellt. Wie der Weser-Kurier berichtet, sind diese Neuerungen darauf ausgelegt, die Effizienz und die Stromproduktion des Windparks erheblich zu steigern.
Die neuen Windräder sollen in der Lage sein, mehr als achtmal so viel Strom wie ihre Vorgänger zu produzieren. Projektleiter Felix Busse stellte im Ortsrat Neuenkirchen den geplanten Transportweg für die benötigten Bauteile vor. Der Transport, der über die Gemeinde Schwanewede führen soll, erfordert Überlängen für zwei Stahlturmsegmente sowie drei Rotorblätter pro Anlage. Die Route beginnt an der Autobahn 27 und verläuft über Eggestedt, Schwanewede, Langenberg, Hospitalstraße und An der Kaserne nach Neuenkirchen, ohne die Landesstraße 149 zu berühren.
Infrastruktur und Planung
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist der Bau einer Schotterstraße, die parallel zur alten Bahnstrecke angelegt werden soll. Diese neue Zuwegung wird während der gesamten Betriebszeit des Windparks bestehen bleiben und dient dazu, Probleme beim Abbiegen auf die L 149 sowie beim Kreuzen der denkmalgeschützten Bahngleise zu vermeiden. Der Ortsrat Neuenkirchen hat einstimmig für diesen Vorschlag gestimmt, sieht jedoch die jährlich angebotene Entschädigung von 50 Cent pro Quadratmeter als zu gering an.
Um die Höhe der Entschädigung zu klären, soll ein Verwaltungsausschuss einberufen werden. Zudem hat der Ortsrat den Wunsch geäußert, dass die neue Zuwegung auch Radfahrern zur Verfügung stehen soll und bis nach Bremen-Rekum führt. Der geplante Zeitrahmen für den Bau sieht folgende Schritte vor:
- Frühjahr 2024: Anlegen der Wege und Bauflächen
- Sommer 2024: Rückbau der alten Anlagen
- Juli/August 2024: Fundamentbau der neuen Windräder
- November 2024: Errichtung des Betonturmteils
- Februar 2026: Anlieferung der Rotorblätter und anderer Großkomponenten
- Mai/Juni 2026: Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen
Energiequelle, der Entwickler des Projekts, hat sich in der Windbranche als international tätiges Unternehmen etabliert. Auf der bevorstehenden Messe WindEnergy in Hamburg wird das Unternehmen vom 24. bis zum 27. September die Gelegenheit nutzen, neue Projekte und Kooperationen zu akquirieren. Auch auf die Rekrutierung neuer Fachkräfte wird ein Schwerpunkt gelegt, um den Wachstumskurs in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Griechenland fortzusetzen. Wie die Energiequelle mitteilt, ist das Unternehmen bestrebt, die Energiewende voranzutreiben und innovative Ansätze zu entwickeln.
Marktentwicklung und Herausforderungen
In Deutschland wird die Windbranche von bürokratischen Hürden und komplizierten Bewerbungsverfahren beeinflusst, die Investitionen in neue Windenergieanlagen erschweren. Dennoch zeigen die Trends, dass 2023 wieder vermehrt in Windkraftprojekte investiert wurde, mit einem Gesamtvolumen von 7,4 Milliarden Euro. Dies entspricht 21% des gesamten Investitionsvolumens für Erneuerbare Energien, das sich 2023 auf 36,6 Milliarden Euro beläuft. Die Herausforderungen der Branche sind jedoch nicht zu unterschätzen, insbesondere in Bezug auf den Zubau.
Zum Jahresbeginn 2024 waren in Deutschland 30.243 Windräder mit einer Gesamtleistung von 69.475 Megawatt installiert. Niedersachsen führt mit 12.542 Megawatt an installierter Leistung, gefolgt von Schleswig-Holstein, das 8.549 Megawatt erreicht hat. Trotz der Herausforderungen zeigt der Sektor ein wachsendes Interesse an Investitionen, insbesondere angesichts des Potenzials neuer Windkraftprojekte wie in Rekum. Dabei wird die Entwicklung und Umsetzung solcher Projekte, einschließlich der neuen Windräder in Neuenkirchen, entscheidend für die zukünftige Energieversorgung sein.