
Die Bundestagswahl 2025 endete für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit einer herben Enttäuschung. Mit 4,97 Prozent der Stimmen hat die neu gegründete Partei knapp die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. Diese Entwicklung ist insbesondere für die Co-Chefin Sahra Wagenknecht alarmierend, die sich nach der Wahl kämpferisch äußerte und die Weichen für die Zukunft des BSW stellen möchte. Politikwissenschaftler Jürgen Falter analysierte das Scheitern und nannte drei wesentliche Gründe, die zu diesem Ergebnis führten: unzureichende Organisation, interne Flügelkämpfe und ein schädlicher Verlust des „Oppositionsflairs“ durch den Eintritt in Landesparlamente.
Das BSW wurde vor etwa anderthalb Jahren gegründet und konnte in dieser kurzen Zeit einige Erfolge im Europaparlament sowie in den Landesparlamenten von Sachsen, Thüringen und Brandenburg erzielen. Dennoch blieb der erhoffte bundesweite Durchbruch bei der Bundestagswahl aus. Es wurde bekannt, dass rund 420.000 zuvor nicht wahlberechtigte Personen ihre Stimme für die Partei abgaben, während die Wählerwanderung klar zeigt, dass das BSW vor allem Stimmen von anderen Parteien abgezogen hat. Das BSW konnte Stimmen von der SPD (400.000), der Linken (330.000) und der FDP (240.000) gewinnen, um nur einige zu nennen.
Wahlprogramm und Ziele der BSW
Das Wahlprogramm der BSW, das am 12. Januar auf einem Bundesparteitag in Bonn beschlossen wurde, hebt sich durch klare Forderungen ab. Die Partei unter der Leitung von Sahra Wagenknecht strebt ein Revival des wirtschaftlichen Erfolgsmodells Deutschlands an und setzt auf einen starken Mittelstand sowie sozialen Zusammenhalt. Zu den Kernforderungen zählen Investitionen in gute Schulen, bessere Renten und die Schaffung von Wohlstand für alle.
Zusätzlich betont das BSW die Notwendigkeit einer vernünftigen Energiepolitik, der Modernisierung der Infrastruktur sowie eines gerechten Steuersystems, das sowohl Bürger als auch Unternehmer entlasten soll. Der Abbau unnötiger Bürokratie wird ebenso gefordert, um die Ziele einer gerechten, sozialen, friedlichen und zukunftsfähigen Politik zu erreichen.
Blick in die Zukunft
Trotz der schwierigen Wahlsituation zeigt sich Mohamad Ali, Co-Vorsitzender des BSW, optimistisch. Er prognostiziert eine erfolgreiche Zukunft für die Partei und betont, dass das BSW „gekommen ist, um zu bleiben“. Diese Zuversicht wird durch die überraschende Erfolgsquote der Linken verstärkt, die mit 8,8 Prozent ein stärkeres Resultat erzielte als erwartet.
Ein klarer Auftrag an die BSW wird damit formuliert: In der politischen Landschaft Deutschlands muss die Partei ihre Position finden und sich konsolidieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die internen Konflikte zu klären und sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Angesichts der komplizierten aktuellen Koalitionssituation, unter anderem in Rheinland-Pfalz, stellt sich die Frage, wie sich die Wählerlandschaft entwickeln könnte und welche Rolle das BSW künftig einnehmen wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Partei aus ihren Erfahrungen lernt und sich stärker im politischen System verankern kann.
Die BSW hat eine Anhängerschaft aufgebaut, die über die 420.000 neuen Wähler hinausgeht. Es liegt nun an der Parteiführung, diese Unterstützung in konkrete politische Erfolge umzuwandeln, um die Herausforderungen der nächsten Wahlperiode besser meistern zu können.
Weitere Informationen über die Wahl und die Entwicklung der BSW sind hier zu finden: op-online.de und bsw-vg.de.