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ZF in der Krise: Droht massiver Arbeitsplatzabbau in Schweinfurt?

Die Automobilindustrie steht gegenwärtig vor großen Herausforderungen, und der Zulieferer ZF Friedrichshafen ist keine Ausnahme. Um der anhaltenden Krise zu begegnen, prüft ZF die Abspaltung seiner Kernsparte „E-Division“, die sich mit elektrischen, konventionellen und hybriden Antrieben beschäftigt und über 32.000 Mitarbeiter beschäftigt. Laut Berichten von InFranken plant ZF möglicherweise strategische Kooperationen, um profitables Wachstum sicherzustellen. Interessenten wie Hyundai und Foxconn könnten in diese Überlegungen einbezogen werden.

Die E-Division von ZF erwirtschaftet einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro, was sie zu einem bedeutenden Teil des Unternehmens macht. Bei einem Verkauf der Sparte wären etwa 20% der Mitarbeiter und 25% des Konzernumsatzes betroffen. Zu den betroffenen Standorten zählen neben Schweinfurt auch Friedrichshafen und Saarbrücken. In Schweinfurt allein sind 8.600 Arbeitnehmer beschäftigt, wovon rund 5.700 in der E-Division arbeiten.

Reaktionen auf die Pläne

Die IG Metall in Schweinfurt äußert Bedenken über die potenziellen Folgen der Abspaltung für den Standort. Thomas Höhn, ein Vertreter der Gewerkschaft, hebt hervor, dass die E-Division tief in die Struktur von Schweinfurt integriert ist. Die Sorge um die Arbeitsplatzsicherheit hat auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und andere Bürgermeister dazu veranlasst, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und Bürokratieabbau zu fordern. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Industriearbeitsplätze zu sichern und die Transformation aktiv mitzugestalten.

Zu den Gründen, die ZF zu diesen drastischen Überlegungen bewegen, zählen die hohen Kosten und niedrigen Margen im traditionellen Getriebe-Geschäft sowie die Verzögerungen beim Anlauf der E-Mobilität. ZF hat bereits die Arbeitszeit in Schweinfurt von 35 auf 32,5 Stunden reduziert, was ein weiteres Indiz für die angespannte Lage im Unternehmen ist.

Finanzielle Situation von ZF

Das Unternehmen wird zusätzlich von hohen Schulden im zweistelligen Milliardenbereich belastet, die größtenteils aus Zukäufen in den 2010er Jahren resultieren. Jährliche Kreditzinsen übersteigen 500 Millionen Euro, was die wirtschaftliche Lage von ZF weiter verschärft. Der Südkurier berichtet, dass Moody’s die Kreditwürdigkeit von ZF herabgestuft hat, was die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Finanzierungsfähigkeit erhöht.

In den kommenden Jahren plant ZF Einsparungen in Höhe von sechs Milliarden Euro. In Deutschland könnten bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden, was rund 25% der heimischen Belegschaft entsprechen würde. Diese drastischen Maßnahmen zeigen deutlich die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation im Unternehmen.

Die aktuelle Situation von ZF spiegelt ein breiteres Muster innerhalb der Automobilbranche wider, das von einer Schrumpfung im Bereich der Verbrennertechnologie und einem gleichzeitigen Wachstum im Bereich der E-Mobilität geprägt ist. Laut einer Studie von Deloitte sind Unternehmen mit einem klaren Plan für den Übergang zu alternativen Antrieben besser aufgestellt. Die E-Division ist ein zentraler Bestandteil dieser Transformation, die vor der Herausforderung steht, sich in einem sich schnell verändernden Markt neu zu positionieren.

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Schweinfurt, Deutschland
Beste Referenz
infranken.de
Weitere Infos
suedkurier.de

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