
Am Sonntagabend, dem 24. Februar 2025, fand ein schwerwiegender Vorfall sexueller Belästigung im Regionalexpress von München nach Freising statt. Wie die tz berichtet, soll ein 50-jähriger Bulgare eine 29-jährige Frau, die tunesischer Herkunft ist, im Zug unsittlich berührt haben, indem er ihr ans Gesäß fasste. Diese Art von Übergriffen ist nicht neu, da sexualisierte Gewalt im öffentlichen Nahverkehr ein nach wie vor ernstes Problem darstellt.
Nach der Ankunft in Freising informierte die Frau ihren Freund, einen 38-jährigen Deutschen, über den Vorfall. Der Freund konfrontierte daraufhin den Verdächtigen, was zu einer bedrohlichen Situation führte. Der mutmaßliche Täter soll ihn mit zwei Flaschen bedroht haben, was von zwei Zeuginnen beobachtet wurde. Die Presseportal bestätigt, dass die Bundespolizei schnell in Freising eintraf und die Situation unter Kontrolle brachte.
Ermittlungen im Gange
Die Bundespolizei leitete umgehend Ermittlungen wegen sexueller Belästigung und Bedrohung ein. Ein Atemalkoholtest bei dem Verdächtigen ergab 0,0 Promille, was darauf hindeutet, dass er zum Zeitpunkt des Vorfalls nüchtern war. Um den Vorfall weiter aufzuklären, wurde die Anforderung der Videoaufzeichnungen aus den Kameras des Zuges veranlasst. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten alle Beteiligten ihre Wege fortsetzen.
Solche Übergriffe sind ein Teil eines größeren gesellschaftlichen Problems. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums wurden in Deutschland 44% der Frauen und 32% der Männer bereits Opfer sexistischer Übergriffe. Diese Statistiken legen den Fokus auf die Dunkelziffer sexueller Belästigungen, die häufig nicht zur Anzeige gebracht werden. Ebenso zeigt eine Berliner Kriminalstatistik, dass im vergangenen Jahr 447 Sexualdelikte im öffentlichen Nahverkehr gemeldet wurden. Dies stellt einen Anstieg um 10% im Vergleich zum Vorjahr dar, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung solcher Taten verdeutlicht, wie im rbb festgestellt wurde.
Die Problematik ist nicht neu, aber es gibt Bestrebungen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Um dieser Art der Belästigung entgegenzuwirken, wird ein Straftatbestand für verbale sexuelle Belästigung diskutiert. Bislang fallen verbale Übergriffe nicht unter die bestehenden Gesetze, es sei denn, sie werden als Beleidigungen gewertet. Die Notwendigkeit für eine umfassende Sensibilisierung und präventive Maßnahmen bleibt offensichtlich, um die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Nahverkehr zu gewährleisten.