
In der Bundestagswahl vom 24. Februar 2025 erreichte die Union mit 28,5 Prozent der Zweitstimmen den ersten Platz. Die AfD konnte 20,8 Prozent gewinnen, während die SPD auf 16,4 Prozent fiel. Die Grünen landeten bei 11,6 Prozent. Die Wahl brachte deutliche Verschiebungen im politischen Spektrum zutage, insbesondere im Osten Deutschlands, wo die AfD besonders stark abschnitt. In Sachsen, etwa, erzielte die AfD die höchsten Werte, insbesondere in den Wahlkreisen Görlitz und Erzgebirge.
Die Wahl zeigte auch, dass die SPD in vielen Regionen signifikante Verluste hinnehmen musste. Während die Sozialdemokraten in großen Städten wie Hamburg, Bremen und Hannover zwar stark blieben, schafften sie es nicht, in den ostdeutschen Hochburgen der AfD Fuß zu fassen. Der Wahlkreis Aurich-Emden stellte mit 28,6 Prozent den besten Wahlkreis für die SPD dar. Lars Klingbeil verzeichnete ein bemerkenswertes Erststimmenergebnis von 42,1 Prozent im Wahlkreis Rotenburg I – Heidekreis.
Wählerverhalten und -struktur
Die Bundestagswahl wies eine Wahlbeteiligung von 82,5 Prozent auf, die höchste seit der Wiedervereinigung. Der Wähleranteil der AfD ist auffällig, da sie in Ostdeutschland im Schnitt doppelt so hoch abschnitt wie im Westen. Dies ist nicht nur das Ergebnis einer Mobilisierung von unzufriedenen Wählern, sondern zeigt auch eine klare Hinwendung zu Themen wie Migration und innere Sicherheit, während das Klima für nur 12 Prozent der Wähler entscheidend war.
Die Wählerstruktur zeigt, dass fast zwei Drittel der AfD-Wähler männlich sind. Während in der Altersgruppe von 35 bis 59 Jahren die Zustimmung zur AfD am höchsten war, wählten die jüngsten (18-24 Jahre) und ältesten (über 70 Jahre) Gruppen jeweils nur mit 8 und 6 Prozent für die Partei. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die AfD vor allem in ländlichen Regionen mit wirtschaftlicher Benachteiligung stark präsent ist und dort oftmals überdurchschnittliche Wahlergebnisse verzeichnet.
Kampf um Mandate und Wahlkreise
Insgesamt zogen die Linken mit 8,8 Prozent in den Bundestag ein und erzielten überraschende Erfolge, da zwei prominente Kandidaten, darunter Bodo Ramelow, Direktmandate gewannen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) scheiterte jedoch knapp an der 5-Prozent-Hürde, während die FDP in die außerparlamentarische Opposition muss. Ihr stärkstes Ergebnis erzielte sie im Wahlkreis Düsseldorf I.
Friedrich Merz, der als Spitzenkandidat der Union gilt, sicherte sich seinen Wahlkreis nach den Erststimmen und übertraf dabei auch die Resultate von Anne König, Emmi Zeulner und Dorothee Bär in ihren Wahlkreisen. Die Grüne Partei verlor an Boden, insbesondere in Städten wie Heidelberg, Frankfurt und Hannover, blieb jedoch in urbanen Hochburgen wie Berlin und Freiburg stark.
Die politisch gefallene SPD, die mit 16,4 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielte, hat nun die Herausforderung, sich in einem sich verändernden politischen Landschaft neu zu positionieren. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein für die Stabilität der Regierung und die zukünftige Ausrichtung der Parteienlandschaft in Deutschland.
Die Veränderungen in der Wählerschaft und die verschobene politische Landschaft werden in den kommenden Jahren ein zentrales Thema der politischen Diskussion in Deutschland sein, da jede Partei sich bemühen wird, ihre Positionen zu festigen und neue Wählergruppen zu erreichen.
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