
Autofahrer in Dortmund sollten in nächster Zeit besondere Vorsicht walten lassen. Der Grund dafür ist die jährlich stattfindende Krötenwanderung, die in dieser Zeit ihre Hochphase erreicht. Laut Ruhr24 wandern Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche derzeit zu ihren Laichgewässern, was mit zahlreichen Gefahren für die Tiere verbunden ist. Insbesondere das Umweltamt Dortmund warnt vor den Risiken, die durch zu hohe Fahrzeuggeschwindigkeiten entstehen.
Ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h können die empfindlichen Tiere durch ein Phänomen namens „Barotrauma“ verletzt werden. Dies geschieht durch den Luftsog der Fahrzeuge, der innere Verletzungen bei den Amphibien hervorrufen kann. Besonders gefährdet sind die Wanderungen in den Dämmerungsstunden und in der Nacht, wenn die Tiere aktiv sind.
Sicherheitsmaßnahmen und Schutzvorkehrungen
Um die Tiere zu schützen, sind entlang der Straßen Warnschilder und spezielle Schutzzäune mit Eimern installiert worden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Kröten, Fröschen und Molchen einen sicheren Übergang zu ermöglichen. Betroffene Autofahrer und Radfahrer werden dringend gebeten, die Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h einzuhalten und auf die Amphibienwanderungsschilder zu achten.
Die Amphibien-Wanderung dauert in der Regel zwei bis drei Monate, wobei der Höhepunkt gegen Mitte März zu erwarten ist. Während dieser Zeit sind tägliche Kontrollen der Zäune unerlässlich. Freiwillige Helfer, die die Naturschutzorganisation NABU und andere örtliche Gruppen unterstützen möchten, sind herzlich eingeladen. Vorkenntnisse sind für Interessierte nicht erforderlich, sodass sich jeder engagieren kann.
In ganz Deutschland, einschließlich Regionen wie Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, haben die Amphibien begonnen, sich auf ihren Wanderungen zu bewegen. Erste Meldungen über Wanderungsbewegungen von Erdkröten und Teichmolchen sind bereits eingegangen. Auch in anderen Gebieten, wie dem hessischen Odenwaldkreis, wurden Schutzzäune installiert und in Betrieb genommen, um die Amphibien zu schützen, so NABU.
Die Wichtigkeit von Amphibienschutz
Die jährliche Wanderung von Kröten, Fröschen, Salamandern und anderen Lurchen hat eine entscheidende Bedeutung für die Fortpflanzung dieser Arten. Im Frühjahr kehren die Tiere zu den Gewässern zurück, in denen sie selbst aufgewachsen sind, um dort ihre Eier abzulegen. Doch diese Wanderungen sind gefährdet, denn viele Amphibien fallen häufig in Gullys oder Lichtschächte oder werden durch den Verkehr getötet. Laut der Umweltakademie Baden-Württemberg sterben Hunderttausende Amphibien jedes Jahr während dieser kritischen Phase.
Das Ziel der Schutzmaßnahmen ist es, die Überlebenschancen der Amphibien während ihrer Wanderung zu erhöhen. Um einen nachhaltigen Amphibienschutz zu gewährleisten, ist die Zusammenarbeit von Freiwilligen, Naturschutzorganisationen und der Öffentlichkeit erforderlich. Indem Autofahrer sensibilisiert werden und Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, kann ein kleiner, aber bedeutender Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Arten geleistet werden.