
Am 25. Februar 2025 versammelten sich in Bremen hunderte Menschen am Domshof, um gegen den politischen Rechtsruck zu protestieren. Die Demonstration, organisiert vom Bremer Bündnis „Laut gegen Rechts“, stand unter dem Motto „Zusammen stabil, wir bleiben laut!“. Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 700 Personen teil, während die Veranstalter die Zahl auf etwa 3.000 schätzten. Ein Grund für die Diskrepanz könnte das regnerische Wetter gewesen sein, das viele potenzielle Teilnehmer abschreckte. Laut den Veranstaltern war ursprünglich mit bis zu 10.000 Teilnehmern gerechnet worden.
Die Protestierenden äußerten ihre Ansichten durch Plakate mit Botschaften wie „Demokratie hat keine Alternative“ und „Keine Koalition mit der AfD“. In einem Vergleich mit der vorherigen Demonstration am 8. Februar, die mehr als 35.000 Menschen mobilisierte, war die Teilnehmerzahl in Bremen diesmal deutlich geringer. t-online.de berichtet von den Ursachen und Hintergründen dieser Kundgebung.
Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet
Die Bremener Demonstration ist Teil eines größeren Trends: Am selben Wochenende fanden bundesweit vermehrt Demonstrationen gegen Rechtsextremismus statt. In Berlin gelang es, mindestens 160.000 Menschen zur Kundgebung „Aufstand der Anständigen – Demo für die Brandmauer“ zu mobilisieren. Veranstalter berichteten sogar von bis zu 250.000 Teilnehmern. Die Demonstration verlief vom Reichstagsgebäude bis zur CDU-Bundeszentrale und wurde von prominenten Sprechern wie dem Publizisten Michel Friedman begleitet, der die Zusammenarbeit von Union und AfD im Bundestag scharf kritisierte.
In anderen Städten waren die Zahlen ebenfalls bemerkenswert: In Bonn versammelten sich über 10.000 Menschen zu einer „Kundgebung für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“. Auch in Saarbrücken wurden rund 15.000 Demonstranten gezählt, während in Hamburg, unter dem Motto „Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!“, etwa 65.000 Menschen zusammenkamen. Diese Demonstrationen wurden laut tagesschau.de durch eine Abstimmung im Bundestag über Maßnahmen zur Begrenzung der Zuwanderung angestoßen.
Politische Relevanz und Auswirkungen der Demonstrationen
Die Proteste in den letzten drei Wochenenden haben insgesamt etwa 1,98 Millionen Menschen mobilisiert, was die Bedeutung dieser Bewegung unterstreicht. Experten argumentieren, dass solche Demonstrationen die „schweigende Mehrheit“ aktivieren und die Ansprüche von Extremisten und Populisten widerlegen. Politikwissenschaftlerin Ursula Münch hebt hervor, dass es wichtig ist, dass diese Aktivität auch in Parteiarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement mündet.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass solche Massendemonstrationen das Selbstbewusstsein der Teilnehmer stärken und die Zivilgesellschaft fördern können. Historikerin Hedwig Richter spricht von einer Stärkung der demokratischen Werte wie Menschenwürde und Solidarität, und fordert sogar ein Verbot der AfD. Auch die Diskussion über den Einfluss von zivilgesellschaftlichen Strukturen in Krisenzeiten wird immer relevanter. tagesschau.de zitiert Experten, die die Notwendigkeit einer verstärkten Engagements in der Gesellschaft betonen.