
Dr. Magnus Liebherr, der an der Universität Duisburg-Essen tätig ist, erforscht die Auswirkungen der Interaktion zwischen Menschen und künstlicher Intelligenz (KI) sowie Robotern auf das menschliche Gehirn. In seiner Studienarbeit verbindet er Psychologie und Ingenieurwissenschaften, um die mentalen Herausforderungen zu erleben, die durch den alltäglichen Umgang mit Technologien entstehen. Menschen sind heutzutage ständig mit Maschinen und KI konfrontiert, was zu einer enormen Informationsflut führt, die das menschliche Gehirn bewältigen muss. Laut Liebherr passt sich das Gehirn kontinuierlich an diese neuen Umweltbedingungen an, während physische Veränderungen im Vergleich zu kognitiven Entwicklungen seit der Steinzeit minimal geblieben sind.[Uni Duisburg-Essen]
Die Herausforderungen, die durch häufiges Multitasking und den ständigen Aufgabenwechsel infolge technologischer Einflüsse entstehen, sind eines der zentralen Themen in seiner Forschung. Liebherr stellt fest, dass dadurch die Fähigkeit zu fokussiertem Arbeiten stark beeinträchtigt wird, da Gedächtnisprozesse zunehmend auf digitale Hilfsmittel ausgelagert werden. Um diesen negativen Effekten entgegenzuwirken, sieht er gezielte Trainingsmethoden als essenziell an, besonders für Personen mit Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS.
Interdisziplinäre Ansätze in der Kognitionsforschung
Kognition umfasst die vielfältigen geistigen Prozesse des menschlichen Gehirns und ist ein zentrales Thema in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit KI. Künstliche Intelligenz versucht, diese kognitiven Prozesse nachzuahmen, um komplexe Probleme zu lösen und große Datenmengen effizient zu bewältigen. So haben künstliche neuronale Netzwerke, die vom menschlichen Gehirn inspiriert sind, in der KI-Forschung große Fortschritte erzielt. Der Vergleich von menschlicher und maschineller Intelligenz ist durch innovative Technologien wie Künstliche Neuronale Netzwerke vorangetrieben.[SCIP]
Die Kognitionsforschung liefert tiefere Einblicke in die Abläufe im Gehirn und erklärt, wie Menschen auf verschiedene Reize reagieren. Dabei kommen historische Entwicklungen, Prognosen zur Kognition sowie die ethischen und gesellschaftlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit KI ins Spiel. Die Stanford Universität hebt in ihrer Identifikation der Kernbereiche der KI-Forschung hervor, dass maschinelles Lernen, Robotik und natürliche Sprachverarbeitung zentrale Aspekte sind, die auch die Gesellschaft nachhaltig beeinflussen können.[Mobile University]
Emotionen und das Bewusstsein der KI
Ein weiteres spannendes Thema, das im Kontext von KI und Psychologie aufkommt, ist die Diskussion über das Bewusstsein der KI. Während Chatbots in der Lage sind, menschliche Emotionen zu imitieren, fehlt ihnen eine komplexe innere Welt. Der psychologische Aspekt der menschlichen Interaktion mit KI ist ein wichtiges zukünftiges Forschungsthema. Die emotionale Bindung zwischen Menschen und Maschinen sowie die konzeptionelle Idee der hybriden Intelligenz, die menschliche und maschinelle Fähigkeiten vereint, gewinnen an Bedeutung.Psycholed an den Veränderungen in der Zusammenarbeit, Führung und Recruiting durch KI illustrieren diesen Wandel.
Die Herausforderungen im Umgang mit KI sind vielfältig. Besondere Ängste über Jobverlust, die Selbstständigkeit von KI-Systemen und mangelnden Einfluss auf deren Entwicklung sind weit verbreitet. Um diesen Ängsten entgegenzuwirken, sind Aufklärung und Bildung, insbesondere AI Literacy, unerlässlich. Finnland wird oft als Beispiel für eine fortschrittliche Herangehensweise an die Aufklärung über KI angeführt. Prof. Dr. Melanie Hasenbein plädiert dafür, dass mehr psychologische Aspekte in die KI-Forschung integriert werden, um sicherzustellen, dass die Entwicklung von KI technologie- und menschenfreundlich bleibt.