
Architekturstudierende der Technischen Universität Dresden (TUD) präsentieren heute ihre neu geschaffenen Verteilerstationen für Lebensmittel, die als „Fairteiler“ bekannt sind. Diese initiierten Projekte sind ein bedeutender Schritt im Kampf gegen die Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln. Die offizielle Aufstellung der Fairteiler erfolgt an zwei zentralen Orten in Dresden: im Gemeinschaftsgarten der Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften der SLUB sowie am Skaterpark an der Lingnerallee. Die Stadt stellt die öffentlichen Flächen zur Verfügung, während der Betrieb der Stationen durch die Initiative foodsharing Dresden sichergestellt wird.
Das Hauptziel dieser Fairteiler besteht darin, dazu beizutragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, indem haltbare Lebensmittel unter Einhaltung der Hygiene-Regeln abgegeben und entnommen werden können. Die Studierenden entwarfen die Fairteiler unter der Leitung von Prof. Michael Vaerst an der Professur für Entwerfen und Konstruieren II und legten besonderen Wert auf auffällige Konstruktionen mit hohem Wiedererkennungswert. Die Idee wurde von Johanna Edelmann, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, initiiert und betreut.
Gemeinsames Engagement für Nachhaltigkeit
Insgesamt gibt es in Dresden inzwischen 24 Fairteiler, die als Anlaufstellen für überschüssige Lebensmittel dienen. Diese sind so gestaltet, dass die Nutzung nicht nur gegenleistungsfrei ist, sondern auch Hygiene- und Sauberkeitsvorschriften beachten müssen. Nutzer sollen beispielsweise darauf achten, dass verdorbene Lebensmittel aussortiert und nicht in die Fairteiler gelegt werden. Darüber hinaus sind bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel frischer Fisch oder selbstgemachte Speisen mit rohem Ei, ausdrücklich ausgeschlossen.
Das Projekt wurde mit einer Förderung von 2.500 Euro durch den „eku Zukunftspreis“ des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft ins Leben gerufen. Viele Hunderte von Ehrenamtlichen betreuen die Fairteiler-Standorte, um die Verzehrbarkeit der Lebensmittel zu garantieren. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit mehreren Institutionen, darunter auch das Bildungsprojekt ZUR TONNE. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen unterstützt die Initiative zur Abfallvermeidung und den Klimaschutz mit vollem Einsatz.
Abfallvermeidung im größeren Kontext
Die Fairteiler sind Teil einer breiteren nationalen Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2019 vorgestellt wurde. Ziel dieser Strategie ist es, die Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 zu halbieren. Jährlich entfallen in Deutschland etwa 10,8 Millionen Tonnen auf Lebensmittelabfälle, wobei der größte Teil in privaten Haushalten entsteht. Laut der BMEL ist die Förderung und Unterstützung von Projekten zur Abfallvermeidung von zentraler Bedeutung, um Verhaltensänderungen zu bewirken.
Verlesungen und Dialogforen wurden eingerichtet, um Reduzierungspotenziale zu identifizieren und gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen zu entwickeln. Auch die Fairteiler in Dresden tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Problematik der Lebensmittelverschwendung zu schärfen und aktiv gegen diese Verschwendung zu kämpfen. So werden nicht nur die Ressourcen geschont, sondern auch die Umwelt nachhaltig geschützt.