
Am 25. Februar 2025 hat der Oberste Gerichtshof der USA die Todesstrafe gegen Richard Glossip aufgehoben. Dies geschah mit einer Mehrheit von fünf Richtern, die entschieden, dass der Prozess gegen Glossip gegen seine konstitutionellen Rechte verstoßen habe. Glossip, der seit 1998 im Todestrakt von Oklahoma sitzt, hat stets seine Unschuld beteuert und wurde 1997 wegen des Mordes an Barry Van Treese verurteilt.
Glossip wurde beschuldigt, der Auftraggeber für den Mord an Van Treese zu sein, der am 7. Januar 1997 ermordet wurde. Ein anderer Mann, Justin Sneed, gestand, Van Treese mit einem Baseballschläger erschlagen zu haben. Sneed gab an, dies auf Anleitung von Glossip getan zu haben, der ihm 10.000 Dollar versprochen habe. Im Gegenzug zu seiner Aussage gegen Glossip erhielt Sneed eine lebenslange Haftstrafe.
Gerichtliche Auseinandersetzungen und neue Erkenntnisse
Bei einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof im Herbst waren sich die Anwälte von Glossip und der Staatsanwalt von Oklahoma einig, dass die Verurteilung aufgehoben werden sollte. Insbesondere zwei unabhängige Gutachten aus dem Jahr 2022 äußerten erhebliche Zweifel an Glossip’s Verurteilung. Sie berichteten von Beweisvernichtung durch den Staat, unter anderem die Zerstörung einer Kiste mit Finanzunterlagen, die seine Unschuld hätte belegen können. Die Aussage von Sneed, die einzig belastende Beweisführung gegen Glossip, entstand lediglich nach mehrfacher Erwähnung von Glossips Namen durch die Ermittler.
Ein Brief von Sneed aus dem Jahr 2007 lässt vermuten, dass er seine Aussage als Fehler betrachtet. Zudem diagnostizierte ein Psychiater Sneed mit einer bipolaren Störung, was darauf hinweist, dass sein vorheriger Methamphetaminkonsum zu seiner gewalttätigen Tat beitrugen könnte. Nachdem 2023 Glossips Anwälte einen neuen Prozess beantragten, verwiesen sie auf neues Material, das seine Unschuld belegen soll.
Unterstützung und Opposition
Glossip hat sich prominente Unterstützer erkämpft, darunter Kim Kardashian sowie einige Abgeordnete aus Oklahoma, die gegen die Todesstrafe eintreten. die jedoch von der Familie des Opfers vehement abgelehnt wird. Diese fordert die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Glossip als gerechtfertigte Strafe für den Mord an Barry Van Treese.
Die Situation um Richard Glossip wirft ein Schlaglicht auf die amerikanische Justiz, die in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Fehlurteile erlitten hat. Seit 1976 gab es in den USA 142 Fehlurteile im Zusammenhang mit der Todesstrafe. Wie die Statistiken zeigen, war jeder zehnte Exekutierte unschuldig. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen, dass das Rechtssystem in Mordfällen an mangelnder Transparenz und Fehleranfälligkeit leidet, was die Mentalität verstärkt, dass Angeklagte als schuldig gelten, bevor sie verurteilt werden.
Glossip hat bis heute neun Hinrichtungstermine überstanden und dreimal eine letzte Mahlzeit empfangen. Der Fall könnte jetzt die Diskussion über die Rechtmäßigkeit der Todesstrafe und die Fairness der amerikanischen Justiz intensivieren.
Die dramatische Wende in Glossips Fall zeigt, wie fragil das System sein kann und dass auch im Todestrakt Menschen sitzen, deren Unschuld nicht ausgeschlossen werden kann. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach der Humanität der Todesstrafe und der Fähigkeit der Justiz, Gerechtigkeit zu vollziehen.
Remszeitung berichtet, dass …, und 20 Minuten stellt fest, dass … . Darüber hinaus zeigt SRF, dass …