
Patrick Schreiber, ein ehemaliger CDU-Landtagsabgeordneter, bereitet sich auf ein Comeback in der sächsischen Landespolitik vor. Wie die LVZ berichtet, wird Schreiber für die Position des Präsidenten des Landesamtes für Schule und Bildung (Lasub) in Betracht gezogen. Die Entscheidung für seinen Wechsel in die höhere Bildungspolitik kommt besonders überraschend, da Schreiber sich vor rund sechs Jahren aus der Politik zurückgezogen hatte.
Kultusminister Conrad Clemens (CDU) hat sich nach eigenen Angaben für Schreiber entschieden, und das sächsische Kabinett wird sich in der nächsten Woche mit der Personalie befassen. Es wird erwartet, dass Schreiber Mitte März die neue Aufgabe übernimmt. Aktuell arbeitet er als Prokurist, Verwaltungsleiter und Lehrer bei der privaten Schulen IBB gGmbH Dresden und hat in den letzten Jahren auch eine wichtige Rolle als ehrenamtlicher Ombudsmann gegen Diskriminierung an Sachsens Schulen übernommen.
Die Verantwortung des Lasub
Das Landesamt für Schule und Bildung spielt eine zentrale Rolle in der sächsischen Bildungslandschaft. Rund 1000 Mitarbeiter sind an sechs Standorten beschäftigt, um Schulleitungen und Lehrkräfte zu unterstützen. Gleichzeitig ist das Lasub Arbeitgeber für etwa 34.000 Lehrerinnen und Lehrer, die an 1565 öffentlichen Schulen tätig sind. Der Posten des Lasub-Präsidenten ist momentan vakant, da der vorherige Amtsinhaber, Ralf Berger, zu Beginn des Jahres in den Ruhestand ging.
Schreiber, der von 2009 bis 2019 im Sächsischen Landtag saß und verschiedene Positionen, darunter Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Sport, innehatte, gilt als Bildungsexperte. Seine Rückkehr wird von vielen als Chance gesehen, frischen Wind in die Bildungsbehörde zu bringen.
Engagement gegen Diskriminierung
Seit dem 18. September 2022 übt Patrick Schreiber die Funktion des Ombudsmanns gegen Diskriminierung an Sachsens Schulen aus. Diese Position ist Teil des Koalitionsvertrags der sächsischen Staatsregierung für die Legislaturperiode 2019 bis 2024. Die Ombudsstelle, die auch eine Internetseite mit Kontaktdaten und Informationen zu ihren Aufgaben bietet, fungiert als Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern, die Diskriminierung erfahren haben.
Die Plattform hat auch ein Online-Portal zur Meldung von Diskriminierungen eingerichtet, das in Kürze bereitgestellt wird. Kultusminister Christian Piwarz bezeichnete die Ombudsstelle als wertvolle Hilfe für Betroffene. Schreiber kann zwar keine finanziellen Entscheidungen treffen, er hat jedoch die Möglichkeit, Präventionsstrategien anzuregen und Schulen in Diskriminierungsfällen zu beraten und zu unterstützen.
In Anbetracht seiner bisherigen Erfahrungen und seines Engagements für das Bildungssystem Sachsens könnte Patrick Schreiber als Präsident des Lasub einen bedeutenden Einfluss auf die sächsische Bildungslandschaft ausüben. Der Fokus auf Diskriminierungsprävention und die Unterstützung für Lehrkräfte und Schüler könnten dabei in den kommenden Monaten von zentraler Bedeutung sein, da der Bildungssektor vor vielfältigen Herausforderungen steht.