
In einer umfassenden Untersuchung hat Öko-Test in der Ausgabe 12/2024 eine Vielzahl von dunklen Schokoladen auf ihre Qualität geprüft. Dabei wurden insgesamt 21 Produkte mit Kakaoanteilen zwischen 66 und 75 Prozent unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse, die sich auf das Sortiment namhafter Marken wie Edeka, Lidl und dm beziehen, werfen ein kritisches Licht auf die Qualität und Transparenz der Schokoladenhersteller. Laut derwesten.de erzielte keines der getesteten Produkte die Note „sehr gut“.
Die Bewertung der Schokoladen zeigte, dass lediglich fünf Produkte mit der Note „gut“ abschnitten. Weitere sieben Produkte wurden als „befriedigend“ eingestuft. Besorgniserregend ist, dass vier Produkte schlecht abschnitten – zwei mit „mangelhaft“ und zwei mit „ungenügend“. Besonders negativ fiel die Lindt Excellence Mild 70% Cacao Edelbitter Mild auf, die mit der Note „ungenügend“ bewertet wurde. Diese niedrige Bewertung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, wie das Vorhandensein von Mineralöl-Spuren und die mangelnde Transparenz bezüglich der Lieferkette.
Probleme in der Lieferkette
Öko-Test stellte fest, dass viele Produkte nicht nur Rückstände von Mineralöl enthielten, die als potenziell krebserregend gelten, sondern auch keine ausreichenden Informationen zur Herkunft der Kakaobohnen bereitstellten. Insbesondere Lindt & Sprüngli konnte keine nachvollziehbaren Angaben zu den Arbeitsbedingungen und den Preisen für die Kakaobauern machen. Die Risiken von Kinderarbeit im Kakao-Anbau wurden ebenfalls angesprochen, da einige Unternehmen keine ausreichenden Präventionsmaßnahmen nachweisen konnten. Dies lässt Verbraucher an der Qualität und Ethik der Produkte zweifeln.
Die Anfrage zur Rückverfolgbarkeit der Kakaobohnen ließ viele Hersteller im Dunkeln. Die Transparenz war entscheidend für die Gesamtbewertung der Produkte, und Öko-Test legte großen Wert darauf, dass die Anbieter Nachweise über ihre Lieferkette erbringen müssen. Zu den getesteten Schokoladen gehören auch Bio-Produkte, die oft bessere Bewertungen erhielten, jedoch nicht immer. Insgesamt zeigt sich, dass der Zuckeranteil bei den getesteten Schokoladen zwischen 21 und 30 Prozent liegt, während der Fettgehalt signifikant zur Kaloriendichte der Produkte beiträgt.
Ein Kultur der Intransparenz
Eine weitere Herausforderung ist die Verunreinigung durch Mineralölbestandteile, die in vielen Schokoladenprodukten festgestellt wurden. Laut den Ergebnissen von oekotest.de können hohe Gehalte an MOSH und MOAH in einigen Produkten die Bewertung weiter herabsetzen. Dabei ist die Abwertung der Produkte bei gewissen Mineralölbestandteilen erheblich: Schon bei minimalen Werten wird eine Abwertung von mehreren Noten vorgenommen.
Insgesamt verdeutlichen die Testergebnisse von Öko-Test die Dringlichkeit, mehr Transparenz in der Schokoladenproduktion zu fordern. Verbraucher sollten beim Kauf von Schokolade, insbesondere von dunkler Schokolade, vorsichtiger sein, da die Ergebnisse zeigen, dass viele beliebte Marken gravierende Mängel aufweisen. Letztendlich liegt es an den Konsumenten, durch informierte Entscheidungen Druck auf Hersteller auszuüben, um die Qualität und Fairness der Schokoladenprodukte zu verbessern. Ernährungssicherheitsbedenken und die Verantwortung für nachhaltige Produktionspraktiken sollten bei jedem Kauf eine Rolle spielen. Der Test hebt hervor, dass es dringend notwendig ist, auch die Ethik hinter dem Schokoladenkonsum zu betrachten und zu kritisieren.