
Am 26. Februar 2025 wurde Matthias Helferich erneut in die AfD-Bundestagsfraktion aufgenommen. Diese Entscheidung fiel während der konstituierenden Sitzung der Fraktion in Berlin. Helferich war zuvor fraktionslos und hatte 2021 auf seine Mitgliedschaft in der Fraktion verzichtet. Die Parteichefin Alice Weidel bezeichnete seine frühere Problematik als „Schnee von gestern“, was für viele Beobachter als Verharmlosung seiner umstrittenen Vergangenheit angesehen wird.
Helferich gehört zum radikalen Flügel der AfD und unterhält enge Kontakte zur extremen Rechten. Besonders bemerkenswert ist seine Wahl auf Platz 6 der Landesliste in Nordrhein-Westfalen. Zudem hatte er im Dezember 2024 den rechtsextremen Akteur Götz Kubitschek zu einem Vortrag in den Bundestag eingeladen, dessen Verein als „gesichert rechtsextrem“ vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Helferich pflegt zudem gute Beziehungen zur AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ und hat verschiedene rechtsextreme Vorfeldprojekte sowohl ideell als auch finanziell unterstützt.
Rechtsextreme Äußerungen und politische Kontroversen
Der neue Abgeordnete wurde mehrfach wegen seiner Äußerungen und Aktivitäten in der Öffentlichkeit kritisiert. So warb er auf Instagram für die rechtsextreme Kampagnen-Organisation „Ein Prozent“. In seiner Anfrage an die Bundesregierung verwendete er den umstrittenen Begriff „Ersetzungsmigration“ und propagierte „Remigration“, wobei er die Ausweisung von Migranten forderte. Diese Positionen führten zu einem Versuch seines Landesverbands, ihn aufgrund seiner Äußerungen auszuschließen, nachdem er sogar wegen Volksverhetzung angezeigt wurde.
Der AfD-Landesverband formulierte Besorgnis hinsichtlich der möglichen politischen Macht von Helferich und erinnerte an die „finstersten Kapitel“ der Geschichte. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die aktuellen Strömungen innerhalb der AfD und ihre Offenheit gegenüber radikaleren Positionen.
Kulturelle und gesellschaftliche Implikationen
Im Kontext der politischen Entwicklungen um Helferich steht eine breite Diskussion über die gesellschaftlichen und psychologischen Faktoren, die zur Radikalisierung und zur Unterstützung extrem rechter Ideologien führen. Laut einer Untersuchung von Alves, Pinto und Marques (2024) können Unsicherheiten in der Gesellschaft, wie sie durch Krisen hervorgerufen werden, das Wachstum nationalistischer und anti-immigrantischer Einstellungen begünstigen. Solche Forschungsergebnisse lassen sich auch auf die derzeitigen politischen Strömungen in Deutschland übertragen, die durch die Präsenz von Politikern wie Helferich und seiner Wortwahl geprägt sind.
Die AfD und ihre Verstrickungen mit extrem rechten Akteuren deuten darauf hin, dass die Partei nicht nur in der politischen Landschaft, sondern auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung ein umstrittenes Thema bleibt. So stellen sich Fragen zur zukünftigen Rolle der AfD und zur Wirkung ihrer rechtsextremen Rhetorik auf die gesellschaftliche Stabilität und den interkulturellen Dialog in Deutschland.