Am 28. Februar 2025 wird Griechenland von einem umfassenden Streik betroffen sein, der den Luft-, Zug- und Fährverkehr erheblich einschränkt. Dieser landesweite Generalstreik findet am zweiten Jahrestag des tragischen Zugunglücks bei Tempi statt, bei dem 57 Menschen ums Leben kamen. Für viele Reisende bedeutet dies massive Störungen und potenzielle Flugausfälle, da die Gewerkschaft der Fluglotsen EEEKE ihre Teilnahme an diesem 24-stündigen Streik bekräftigt hat. Während des Streiks wird der reguläre Passagierflugverkehr nahezu vollständig eingestellt, mit Ausnahme unwiderruflicher Flüge für medizinische Evakuierungen, Such- und Rettungseinsätze sowie humanitäre und militärische Zwecke, wie remszeitung.de berichtet.
Alle Zug- und Fährverbindungen werden während des Streiks ausfallen, und auch Taxifahrer werden von 10 bis 13 Uhr nicht im Dienst sein. Reisende sollten in den kommenden Tagen dringend ihre Airlines über den Status ihrer Flüge kontaktieren und alternative Reisepläne in Betracht ziehen, um unerwartete Probleme zu umgehen. Die betroffenen Fluggesellschaften sind verpflichtet, Reisende über die Auswirkungen des Streiks zu informieren.
Hintergrund und Forderungen
Der Streik zielt darauf ab, Gerechtigkeit für die Opfer des Zugunglücks zu fordern und die Sicherheitsmängel im griechischen Bahnnetz zu thematisieren. Diese Katastrophe führte im vergangenen Jahr zum Rücktritt des zuständigen Verkehrsministers und entflammte landesweite Proteste, an denen nicht nur Gewerkschaften, sondern auch Studierende und Landwirte teilnahmen. Die Zunahme öffentlicher Proteste zeigt die wachsende Unzufriedenheit mit den derzeitigen Sicherheitsstandards und der allgemeinen Verkehrsinfrastruktur in Griechenland.
Reisende, die von dem Streik betroffen sind, haben unter bestimmten Umständen Anspruch auf Entschädigungen zwischen 250 und 600 Euro, abhängig von der Flugstrecke, wenn ihre Flüge über drei Stunden verspätet sind oder ausfallen. Um Entschädigungen zu beantragen, können Passagiere das EU-Formular für Fluggastbeschwerden nutzen. Fluggesellschaften müssen Betroffene über die geltenden Bedingungen informierten, was eine weitere Herausforderung in der ohnehin angespannten Lage darstellt.
Vergleich mit anderen Ländern
Diese Situation in Griechenland steht in einem breiteren Kontext, in dem Streiks in Europa immer häufiger werden. In Deutschland beispielsweise gibt es seit Anfang 2024 eine Welle von Streiks, in der Forderungen nach einer Verschärfung des Streikrechts laut werden. Während im Vereinigten Königreich das neue Streikrecht, der „Strikes Act“, weitreichende Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst hat, zeigt Spanien ein zweigeteiltes Bild, in dem regionale Regierungen Mindestversorgungen anordnen können, um große Einschränkungen zu vermeiden. In Italien gibt es ebenfalls Regelungen, die Streiks in bestimmten Sektoren einschränken können, wie das Beispiel eines verkürzten Generalstreiks im Verkehr im November 2023 zeigt, wie zdf.de erläutert.
Die aktuelle Situation in Griechenland ist nicht nur ein lokales Phänomen, sondern Teil eines größeren Diskurses über Streikrechte und Arbeitsbedingungen in Europa. Der bevorstehende Streik könnte nicht nur Auswirkungen auf den Reiseverkehr haben, sondern auch den Druck auf die griechische Regierung erhöhen, dringend notwendige Reformen im Bereich der Verkehrssicherheit und der Arbeitsbedingungen durchzuführen.
