
Am 26. Februar 2025 eröffnete die Künstlerin und Professorin an der TU Berlin, Stefanie Bürkle, ihre neue Ausstellung mit dem Titel „Venice BeReal“. Diese zeigt die vielfältigen Reproduktionen des ikonischen Stadtsymbols Venedig und deren globale Ausprägungen. Die Ausstellung reflektiert darüber, wie Venedig als kulturelles Symbol und Projektionsfläche dient, die in vielfältigen Kontexten wie Las Vegas oder Macao nachgeahmt wird, und welche Erwartungen sie in der Welt hervorruft. Bürkle, die seit 25 Jahren Darstellungen Venedigs dokumentiert, untersucht den Einfluss dieser globalen Bildproduktion auf die Stadt selbst TU Berlin.
Im Rahmen ihrer künstlerischen Forschung, die unter dem Titel „Imaginations of Venice“ (2022–2025) steht, steht der „Venedig Atlas“ im Mittelpunkt der Ausstellung. Dieses künstlerische Bildarchiv wird in Form einer Videoinstallation präsentiert und ergänzt durch analoge und digitale Fotografien, Videoarbeiten sowie Interviews, die die Wahrnehmung und Vermarktung Venedigs thematisieren. Ziel ist es, einen Dialog über die Vielschichtigkeit der Stadt zu fördern.
Begleitende Veranstaltungen und studentische Projekte
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm begleitet. Am 6. März 2025 wird es ein Künstlergespräch mit Stefanie Bürkle und David Wagner geben. Zudem sind am 13. März 2025 Diskurse mit Soziologen zur Digitalisierung und Kapitalisierung des urbanen Raums vorgesehen. Besondere Aufmerksamkeit erlangen die „Venice Mappings“ und „Venice Games“, die am 20. März 2025 vorgestellt werden, sowie der finale Venedig Soundwalk an der Finissage am 23. März 2025. Die Studierenden der TU Berlin sind direkt in die Kuratierung dieser interaktiven Spiele und Mappings eingebunden, die während der Architektur-Biennale in Venedig 2025 präsentiert werden TU Berlin.
Die Vernissage der Ausstellung fand am 28. Februar 2025 statt, und die Ausstellung ist bis zum 23. März 2025, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, zwischen 14:00 und 19:00 Uhr, geöffnet. Der Veranstaltungsort ist Meinblau im Pfefferberg in Berlin.
Venedigs Herausforderungen zwischen Kunst und Tourismus
Die Stadt Venedig sieht sich jedoch einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die auch Themen von Bürgerinitiativen und sozialen Bewegungen betreffen. Laut Giorgio Orsoni, dem Bürgermeister Venedigs, ist die Rolle der Privatwirtschaft beim Erhalt der Palazzi von zentraler Bedeutung. Staatliche Mittel sind stark reduziert, und die Stadt will ihr kulturelles Erbe bewahren, ohne öffentliche Kassen zu belasten. Diese Situation wird durch den Massentourismus verstärkt, der die Lebensrealität der Einheimischen erheblich beeinflusst und zur Verdrängung von Bevölkerungsschichten führt. Insbesondere junge Venezianer suchen zunehmend außerhalb der Stadt bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen Spiegel.
Die Überlastung der Infrastruktur liegt auf der Hand. Besonders während der touristischen Hochsaison leidet die Lebensqualität der Bevölkerung. Viele Geschäfte und Einrichtungen richten sich primär an Touristen, wodurch lokale Traditionen bedroht sind. Angesichts dieser Herausforderungen fordert Marco Zordan, Präsident der Bürgerbewegung „40xVenedig“, eine verstärkte Mitbestimmung der Bürger und ein Umdenken im Umgang mit öffentlichen Räumen. Eine wichtige Diskussion dreht sich um den Fondaco, der kulturell als wichtig erachtet wird, aber momentan ungenutzt ist Spiegel.
Der bevölkerungsgestützte Rückgang Venedigs ist alarmierend. Laut neuesten Berichten übersteigt die Zahl der Touristenbetten erstmals die der ganzjährig lebenden Einwohner. Seit den 1950er Jahren hat die Stadt über 120.000 Einwohner verloren, wobei der Rückgang im Sommer 2022 erstmals unter 50.000 sank. Auch die UNESCO ist besorgt über die irreversible Schädigung des kulturellen Erbes durch den Massentourismus und den Klimawandel. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und zum Schutz des Erbes sind dringend nötig meinvenedig.
In Anbetracht dieser kritischen Situation, in der Venedig als Ort der Heimat und des kulturellen Austauschs für viele Bürger und Besucher einen wichtigen Stellenwert hat, ist die Erhaltung und Aufwertung des kulturellen Erbes von entscheidender Bedeutung.