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Kampf gegen Hauterkrankungen: MHH startet neue Initiative für Berufstätige!

Hauterkrankungen wie Ekzeme, Kontaktallergien und Hautkrebs sind in Deutschland weit verbreitete berufsbedingte Erkrankungen. Diese Probleme betreffen nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern führen auch zu hohen Kosten für die Sozialversicherungssysteme. Die Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat sich deshalb auf die Diagnose und Behandlung solcher Erkrankungen spezialisiert. Sie bietet eine spezielle Sprechstunde für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen an, um deren Versorgung zu verbessern und die Prävention zu fördern, wie MHH berichtet.

Die häufigsten berufsbedingten Hauterkrankungen sind Kontaktekzeme an den Händen, die oft durch Feuchtarbeit, Desinfektionsmittel und Kontaktallergene ausgelöst werden. Besonders betroffen sind Personen aus dem Gesundheitswesen, Friseure, Bäcker, Reinigungskräfte und Beschäftigte der Metallbranche. Darüber hinaus haben auch Tätigkeiten im Freien, wie sie im Baugewerbe oder Gartenbau anzutreffen sind, zur Folge, dass Betroffene an Hautkrebs, insbesondere „weißem“ Hautkrebs, erkranken können. Diese Erkrankungen können im schlimmsten Fall zur Aufgabe des erlernten Berufs führen.

Prävention und Früherkennung

Die MHH ist seit Ende 2022 Teil des Niedersächsischen Instituts für Berufsdermatologie (NIB), das die Forschung stärkt und neue Projekte initiieren möchte. Ziel ist es, die klinische Versorgung zu verbessern und insbesondere die Prävention von Hauterkrankungen voranzutreiben. Hierbei setzt die Klinik auf eine enge Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Unfallversicherung, um Patienten bei der Einleitung eines Hautarztverfahrens zu unterstützen. Dieses Verfahren, das gemäß §3 der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) erfolgt, hat das Ziel, Hauterkrankungen als Berufskrankheiten zu mildern.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) beschreibt, dass Hautkrankheiten die häufigsten gemeldeten Erkrankungen bei Erwerbstätigen sind, auch wenn Hautkrebserkrankungen durch UV-Strahlung nicht erfasst werden. Ein zentrales Anliegen ist die Heilung der geschädigten Haut, um den Verbleib im Beruf zu ermöglichen. Insbesondere für Branchen wie den Gesundheitsdienst, das Friseurgewerbe und die Gastronomie sind Präventionsstrategien dringend notwendig. Handekzeme sind die häufigsten Beschwerden, ausgelöst durch Feuchtarbeiten und den Kontakt mit schädlichen Substanzen. Langfristig unbehandelte Ekzeme können chronisch werden und die berufliche Existenz gefährden.

Empfohlene Maßnahmen

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber geeignete Schutzmaßnahmen bereitstellen, wie Hautschutzmittel und Schutzhandschuhe. Sie sind gesetzlich verpflichtet, ihre Angestellten dementsprechend zu schützen. Die Beschäftigten sollten darüber hinaus an branchenspezifischen Hautschutzseminaren teilnehmen, um ihr Wissen über Präventionsmaßnahmen zu vertiefen. Diese Seminare werden durch Beratungszentren wie „schu.ber.z“ für Friseure und Pflegekräfte angeboten. Der Betriebsarzt spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, indem er frühzeitig Hautveränderungen erkennt und entsprechende Maßnahmen mit den Unfallversicherungsträgern koordiniert.

Die Haut, das größte Organ des Körpers, benötigt besondere Pflege. Sie bildet eine natürliche Barriere, kann jedoch durch physikalische und chemische Einwirkungen geschädigt werden. Zu den häufigsten Gefährdungen zählen UV-Strahlung, mechanische Schädigung sowie der Kontakt mit Reinigungsmitteln und anderen Arbeitsstoffen. Erste Anzeichen wie trockene oder raue Haut sollten ernst genommen werden, um schwerwiegenden Erkrankungen vorzubeugen. Maßnahmen wie die Entwicklung von Hautschutzplänen und die Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorge sind dabei von zentraler Bedeutung, um Hauterkrankungen zu verhindern.

Die MHH-Dermatologie engagiert sich auch in der Weiterentwicklung des weltweit größten Registers über Kontaktallergien und plant ein neues Projekt über Allergien in Schutzhandschuhen, um den spezifischen Bedürfnissen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. So wird der ganzheitliche Ansatz zur Prävention von Hauterkrankungen fortlaufend angepasst und optimiert, um Betroffenen die Rückkehr in ihren Beruf zu erleichtern.

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Genauer Ort bekannt?
Medizinische Hochschule Hannover, 30625 Hannover, Deutschland
Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
dguv.de

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